Aussendung vom 19.05.2025
Wiener Neustadt, 19. Mai 2025 – Kaffeesatz landet in Österreich tonnenweise im Müll – Tag für Tag. Dabei schlummert in den dunkelbraunen Rückständen ein echtes Multitalent: nährstoffreich, vielseitig verwendbar und viel zu schade für die Tonne. Hier setzt BeResilient an – mit einem klaren Ziel: aus Wegwerfprodukten wie Kaffeesatz neue, umweltfreundliche Lösungen zu schaffen, die sowohl im täglichen Alltag als auch in der Nachhaltigkeitsstrategie von Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.
Ein Geschäftsmodell mit Impact
"Wir möchten Resilienz schaffen, indem wir organische Abfälle als wertvolle Ressource begreifen und ihnen neues Leben einhauchen“, erklärt Vera Amtmann die Grundidee von BeResilient. Das Herzstück der Innovation ist der BeanSaver® Ganzjahresdünger, der zu 60% aus Kaffeesatz, 20% aus Schafwolle und 20% aus Holz besteht – völlig natürlich und 100% kreislauffähig.
Das Team verfolgt eine klare Vision: Kreislaufwirtschaft mit nachhaltigen Arbeitswelten, Bildung und Diversität zu verbinden – und durch den gezielten Austausch mit Forschung, Technik und Wirtschaft gemeinsam Lösungen mit echtem Zukunftspotenzial zu entwickeln. Das Produkt ist bereits österreichweit im Handel – etwa bei Interspar, Starkl sowie bei Amazon und ausgewählten Fachpartnerunternehmen – erhältlich und wurde 2024 mit dem Innovationspreis Burgenland (Kategorie KMU) sowie dem Preis „Innovationsfit Burgenland“ (Junge Unternehmen) ausgezeichnet.
Von der Tasse Kaffee zur zirkulären Wertschöpfungskette
Die Idee entstand nicht zufällig. Christoph Moser beschäftigte sich bereits länger mit der Frage, wie Kaffeesatz sinnvoll nutzbar gemacht werden kann. Die entscheidenden Impulse zur Gründung kamen beim Leadership Excellence Programm der FH Wiener Neustadt – und bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee.
"Beim Kaffeebrühen bleibt 99% der Bohne als Satz übrig – wir sahen darin keine Last, sondern Potenzial", sagt Amtmann. Gemeinsam mit Partnerunternehmen wie OMV, ÖBB Infra, café+co und der Universität für Bodenkultur entwickelte das Team ein funktionierendes Sammel- und Verwertungssystem und bringt so Abfallstoffe gezielt in neue Nutzungskreisläufe zurück.
Gründerförderung mit Struktur & Tiefgang
Die Teilnahme an den Programmen Green Hexagon und Creative Pre-Incubator unterstützten Amtmann und Moser entscheidend bei der Strukturierung der Geschäftsidee und dem erfolgreichen Markteintritt. Besonders hilfreich war für sie die intensive Betreuung durch das StartUp Center der FH Wiener Neustadt, das unter anderem bei Pitch-Vorbereitungen, Förderanträgen und dem Aufbau strategischer Netzwerke begleitete.
Thomas Wally, Leiter des StartUp Centers der FHWN, sieht im jungen Unternehmen ein gelungenes Beispiel: „BeResilient verkörpert genau jenen Unternehmergeist, den wir an der Hochschule fördern wollen – mutig, lösungsorientiert und mit echter Wirkung für Umwelt und Gesellschaft. Wir freuen uns, dieses engagierte Team weiterhin begleiten zu dürfen.“
Neue Produkte, neue Märkte
Für 2025 und darüber hinaus plant BeResilient eine gezielte Erweiterung: Sowohl die Sammelmenge als auch das Produktsortiment sollen steigen – mit speziellen Düngemischungen für unterschiedliche Anwendungsbereiche. Erste Feldversuche im Weinbau zur Abwehr von Wildverbiss laufen bereits, auch internationale Expansionen sind in Vorbereitung.
Langfristig soll die gesamte Wertschöpfung digitalisiert werden, um CO₂-Einsparungen messbar und transparent zu machen – ein Beitrag zur Zero-Waste-Strategie vieler Unternehmen und öffentlicher Institutionen.