Aussendung vom 30.04.2024
Wiener Neustadt, 30. April 2024 – Wie wird die Arbeitswelt im Jahr 2030 aussehen? Welche Rolle wird die Künstliche Intelligenz in unserem täglichen Arbeiten spielen? Und wie können wir die Herausforderungen einer immer digitaler werdenden Arbeitsumgebung meistern? Diese Fragen bildeten den Auftakt zur zweiten Business Tagung der FH Wiener Neustadt, bei der Studierende, Expertinnen und Experten sowie interessierte Teilnehmende zusammenkamen, um sich intensiv mit den zukünftigen Arbeitswelten auseinanderzusetzen.
Ein Tag im Zeichen der Arbeitsrevolution
Mit einer tiefgehenden Keynote von Georg Grund-Groiss, Geschäftsstellenleiter des AMS Gänserndorf, gab die FH Wiener Neustadt den Startschuss zur zweiten Business Tagung. In seinem Vortrag „Wenn New Work auf No Work trifft“ beleuchtete er die gegenwärtigen Herausforderungen und Widersprüche im Arbeitsmarkt. Grund-Groiss zeichnet ein Bild der Arbeitswelt, das von starken Gegensätzen geprägt ist – von Branchen, die händeringend nach Fachkräften suchen, bis hin zu Sektoren, die durch Automatisierung und Digitalisierung gekennzeichnet sind. „Die Arbeitsgesellschaft erscheint uns auf einmal wie eine bipolare Persönlichkeit: Sie will etwas arbeiten und produzieren – will aber vielfach etwas ganz Anderes konsumieren und in Anspruch nehmen. Damit geraten Wohlstand und Zusammenhalt in Gefahr“, so Grund-Groiss. Antworten auf den Arbeitskräftemangel, wie Ausbau der Kinderbetreuung bis hin zu gesetzlichen Arbeitsmarktreformen, seien schon längst gefunden worden und sollten laut Grund-Groiss auch verfolgt werden.
Im weiteren Tagesverlauf ergriff Lisa Herzog, Professorin für Politische Philosophie an der Universität Groningen, mit einer online übertragenen Keynote das Wort und erweiterte die Diskussion rund um die „Arbeitswelt 2030“. Herzog nahm das Publikum mit auf eine Reise, um die demokratische Gestaltung der Arbeit zu erkunden und betonte, wie essenziell es ist, Arbeitsprozesse zu demokratisieren, um sowohl die Arbeitsqualität zu verbessern als auch die Grundfesten der Demokratie zu stärken: „Arbeit demokratischer zu gestalten, ist nicht nur eine philosophische Idealvorstellung, sondern eine praktische Notwendigkeit, die tief in den Alltag der Menschen eingreift und echte Veränderung bewirken kann“, erklärte Herzog.
Spektrum an Perspektiven
Die heurige Business Tagung bot eine Vielzahl von Panels und Vorträgen, die sich intensiv mit Themen wie der Rolle der Künstlichen Intelligenz im Arbeitsmarkt, den Auswirkungen der Digitalisierung auf traditionelle Arbeitsmodelle und neuen Formen der Arbeit wie Homeoffice und Workation auseinandersetzten. Expertinnen wie Karin Wegenstein, Leiterin des FHWN-Master-Studiengangs Controlling & Business Intelligence und Eva Eigner von der Ferdinand Porsche FernFH, führten gemeinsam durch eine Diskussion über den zukünftigen Einfluss der KI in verschiedenen Berufsfeldern, von Rechnungswesen bis zum Immobilienmanagement. „Gemeinsam mit unserem Kooperationspartner IBM haben unsere Studierenden diskutiert, inwiefern künstliche Intelligenz ihre Berufsprofile verändern wird. KI-Kompetenzen werden zukünftig aus unseren Qualifikationsprofilen nicht mehr wegzudenken sein. Diese beginnen bei der Anwendungskompetenz von KI im Arbeitsalltag und reichen bis hin zur Entscheidungskompetenz ob und wofür KI eingesetzt werden soll“, so Wegenstein.
In weiteren Sessions wurden zukunftsrelevante Arbeitskonzepte wie zum Beispiel das selbstverantwortliche Arbeiten in der Holokratie von Stefan Medenbach, von der FHWN und die Gestaltung von mitarbeiterorientierten Arbeitsumgebungen durch Christoph Monschein, von der Edenred Austria GmbH, erörtert. Die Panel-Sessions boten den Teilnehmenden praktische Einblicke und Lösungsansätze, um die Herausforderungen einer sich schnell wandelnden Arbeitswelt zu meistern.
Netzwerken und Ausklang
Das Event klang mit einem Networking-Dinner aus, welches reichlich Gelegenheit für den Austausch zwischen den Teilnehmenden bot und die Brücke zwischen den theoretischen Diskursen des Tages und der praktischen Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse bilden sollte.
Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt, fasste die Veranstaltung zusammen: „Die zweite Business Tagung der Fakultät Wirtschaft hat Wiener Neustadt wieder einmal zur betriebswirtschaftlichen Zukunftswerkstatt gemacht. Die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema 'Arbeitswelt 2030' hat nicht nur wertvolle Einsichten geliefert, sondern auch praktische Ansätze hervorgebracht. An der FHWN geht es uns immer auch darum, unseren Studierenden im Diskurs mit namhaften Expertinnen und Unternehmen Lust, Mut und Kompetenz zum Mitgestalten der Arbeitswelt 2030 mitzugeben. Dass dieses Konzept bestens funktioniert, zeigt das große Interesse der Partnerunternehmen, im Rahmen der Business Tagung an der Hochschule mit der Next Generation ins Gespräch zu kommen.“