Aussendung vom 28.05.2024
Wiener Neustadt, 28. Mai 2024 – Die Sprachenkonferenz, die erstmals 2001 in Dornbirn stattfand, hat sich seitdem zu einem internationalen Treffpunkt für Fachleute entwickelt. Mit dem diesjährigen Motto "Common Ground in ESP" zielte die Veranstaltung darauf ab, das Gemeinsame in der Vielfalt der Zugänge und Studienrichtungen im Sprachunterricht hervorzuheben. Die heurige Tagung der Sprachlehrenden bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv über die neuesten Entwicklungen im Hochschulsektor auszutauschen und Innovationen im Sprachunterricht kennenzulernen. Die Themen reichten von technologischen Fortschritten über interkulturelle Aspekte bis hin zu fachspezifischem Englisch.
Keynote zur Entwicklung von ESP
Nach der Begrüßung der Gäste startete die Tagung mit einer spannenden Keynote von Dr. Caroline Hyde-Simon von der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften. Unter dem Titel „Die dynamische Entwicklung von ESP in der tertiären Bildung: Herausforderungen und Erwartungen für Studierende und Lehrende“ beleuchtete Dr. Hyde-Simon die stetig wachsenden Anforderungen und die sich wandelnde Landschaft des spezialisierten Englischunterrichts.
„Im dynamischen Umfeld der Hochschulbildung spielt English for Specific Purposes (ESP) eine entscheidende Rolle. Diese Keynote untersucht die Herausforderungen und Erwartungen, denen Studierende und Lehrkräfte in ESP gegenüberstehen. Sie behandelt kontextuelle Faktoren, die die Entwicklung von ESP beeinflussen, darunter Globalisierung, Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts und evidenzbasierte Praktiken. Der Vortrag reflektiert auch persönliche Erfahrungen und hebt hervor, wie das Verknüpfen des Persönlichen mit dem Universellen Einblicke in die dynamische Entwicklung von ESP ermöglicht“, erzählt Hyde-Simon.
Künstliche Intelligenz & Globalisierung
Ein Fokus der Tagung lag auf den vier thematischen Schwerpunkten, die in verschiedenen Tracks unterteilt wurden. Der Track „Technology and AI“ beleuchtete die Rolle von Künstlicher Intelligenz im Sprachunterricht, insbesondere wie Tools wie ChatGPT das Schreiben im Klassenzimmer und die Bewertung von Leistungen beeinflussen können. Der Track „Global Perspectives“ setzte sich mit der Internationalität des Sprachunterrichts auseinander und diskutierte die zukünftige Rolle der englischen Sprache im globalen Arbeitsmarkt sowie die Bedeutung grenzüberschreitender Kooperationen.
Medizinisches Englisch & berufliche Perspektiven
Im Track „English for Medical Purposes“ wurden spezifische Herausforderungen im medizinischen Englisch thematisiert, wie beispielsweise das akademische Schreiben und die Standardisierung von Sprachübersetzungen in medizinischen Einrichtungen. Schließlich konzentrierte sich der Track „Professional English“ auf die Verbesserung der Sprachkenntnisse für das berufliche Umfeld, einschließlich der Erfassung der Kompetenzen von Bewerberinnen und Bewerber für Fachhochschulen und der Integration von Alltagserfahrungen in den Unterricht.
Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt, äußerte sich positiv über die diesjährige Austragung der Veranstaltung: „Die Weiterentwicklung der Lehre lebt vom Diskurs, und die FH Wiener Neustadt ist ein zentraler Treffpunkt für innovative Bildungskonzepte. So auch anlässlich der Tagung der Sprachlehrenden an österreichischen Fachhochschulen, die wir in diesem Jahr ausrichten durften. Es ist ein Privileg, Räume für den akademischen Austausch zu schaffen, nicht nur für unsere Studierenden, sondern auch für die ständige Weiterentwicklung unserer Hochschullehre. Mit jedem Jahr entstehen neue Perspektiven und Herausforderungen im Bereich 'English for Specific Purposes', heuer gehen die Impulse von Wiener Neustadt aus.“
Désirée Verdonk, die seit mittlerweile 27 Jahren an der FH Wiener Neustadt Englisch unterrichtet und von 2000 bis 2017 das English Department leitete, hielt zusammen mit Hans Platzer, langjähriger Mitarbeiter der FHWN, im Rahmen der Sprachenkonferenz einen aufschlussreichen Vortrag zur Englischkompetenz unter österreichischen Studienanfängerinnen und -anfängern. Ihre Präsentation basierte auf einer Langzeitstudie, die die Englischkenntnisse von österreichischen Erstsemester-Studierenden im Bereich Wirtschaft zwischen 2011 und 2021 verfolgte.
Mit Lukáš Merz von der Palacký Universität Olomouc, einer Partnerhochschule der FHWN, berichtete sie über „Radiography English Across Borders“, ein Kooperationsprojekt für Radiologie Technologie Studierende beider Hochschulen. „Die Fachhochschule Wiener Neustadt und das Institut für Sprachen danken allen Teilnehmenden, Vortragenden und Organisierenden für ihren Beitrag zu einer inspirierenden Tagung und freuen sich bereits auf die nächste Zusammenkunft“, so Verdonk abschließend.