Aussendung vom 19.07.2023

FHWN erforscht Stressmanagement im Vertrieb

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Immer öfter klagen Arbeitnehmende über Arbeitsstress. Hält dieser zu lange an, kann das zu gesundheitlichen Problemen und schlimmstenfalls zum Burnout führen.

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Mitte Juni fand mit der GSSI (Global Sales Science Institut) eine der bedeutendsten Konferenzen im Bereich des Vertriebsmanagements in Toronto statt. Die Fachhochschule Wiener Neustadt wurde dort durch Johannes Reiterer vertreten, der mit einem Forschungsteam den Einfluss von Tätigkeiten mit hoher kognitiver Belastung auf das Stressempfinden von Vertriebsmitarbeitenden erforscht. Bei der Konferenz in der kanadischen Millionenstadt präsentierte er erste Teilergebnisse zu dem Forschungsprojekt.

Wiener Neustadt, 19. Juli – Immer öfter klagen Arbeitnehmende über Arbeitsstress. Hält dieser zu lange an, kann das zu gesundheitlichen Problemen und schlimmstenfalls zum Burnout führen. Stress-Prävention ist aber nicht nur Sache der Mitarbeitenden. Untersuchungen haben gezeigt, dass es nicht reicht, wenn diese alleine versuchen, sich gegen den psychischen Verschleiß zu wehren. Arbeitsstress ist nämlich auch in hohem Maße ein betriebliches Problem, weil die Produktivität bei fehlender Work-Health-Balance erheblich leiden kann.

Arbeitswelt ändert sich rasch

Johannes Reiterer, Leiter der Master-Studiengänge Strategisches Marketing & Kampagnenmanagement und Business Development & Sales Management an der FHWN, erforscht gemeinsam mit Severin Maurer und Alexander Eigner den Einfluss von kognitiv anstrengenden Tätigkeiten (z.B. Durchführung von Analysen, Kalkulation von Preisen) auf das Stressempfinden von Vertriebsmitarbeitenden. Im Rahmen der Forschung schlüpften Studierende in eben diese Rolle. Ihnen wurden komplexe Aufgaben erteilt, bei einem anschließenden Gespräch mit Kundinnen und Kunden wurde dann das Stressempfinden gemessen.

„Testpersonen, die Tätigkeiten mit hoher kognitiver Belastung durchführten, verspürten in darauffolgenden Gesprächen eine höhere Stressbelastung als jene Menschen, die sich gezielt auf das Gespräch vorbereiten konnten. Sollten sich diese Ergebnisse bestätigen, hätte das große Auswirkung auf die Führung sowie das Selbst- und Stressmanagement von Mitarbeitenden. Das Vermeiden von geistig anstrengenden Tätigkeiten direkt vor Kundengesprächen kann nämlich zu einer Reduktion des Stresslevels im Beruf führen und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter steigern,“ erklärt Reiterer.

Gesichter lesen

Das Studiendesign wurde in Zusammenarbeit mit der amerikanischen „University of Akron“ entwickelt und im Science Lab der FHWN durchgeführt. Neben der subjektiven Belastung der Probandinnen und Probanden wurde die Aktivierung der Untersuchungsteilnehmer als Indikator für Stress sowie Emotionen mittels Facial Action Coding (FAC) gemessen. FAC ist ein Kodierungsverfahren, das sichtbare Gesichtsausdrücke beschreibt. Dabei unterscheidet das Verfahren zwischen 44 einzelnen, noch erkennbaren Muskelbewegungen im Gesicht, auch „Aktionseinheiten“ genannt.

„Das neue Science Lab am FHWN City Campus ermöglicht uns innovative und vielseitige Forschungsdesigns zu entwickeln. Neben Facial Coding kommen hier auch Methoden wie Eye-Tracking und Hautleitfähigkeitsmessung zum Einsatz. Erkenntnisse aus der Forschung werden laufend in die Lehrkonzepte unserer Marketing- und Vertriebsstudiengänge eingebaut. So garantieren wir praxisnahe aber auch forschungsgeleitete Lehre“, so Reiterer.

Stress Management wird immer wichtiger

In Kanada präsentierte Reiterer nun die wichtigsten Erkenntnisse seiner Forschung. Hauptthemen bei der Konferenz waren Digitalisierung sowie Leadership. Viele wissenschaftliche Beiträge beschäftigten sich mit der Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertriebsabteilungen sowie Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz. Im Bereich der Mitarbeiterführung wurde über die Themen Work/Life Balance, Stress Management sowie Leadership in der Arbeitswelt diskutiert

Die GSSI ist ein Teil der AMA (American Marketing Association), welche eine bedeutende Community im Bereich des Marketings darstellt. Die AMA veranstaltet regelmäßig wissenschaftliche Konferenzen sowie Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Marketing.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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