Aussendung vom 23.01.2023

Die neue Arbeitsrealität: FHWN erarbeitet Leitfaden für prominente Unternehmen

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Die neue Arbeitsrealität: FHWN erarbeitet Leitfaden für prominente Unternehmen

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Flexible Arbeitsbedingungen und Remote Work lassen die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verschwimmen. Wie Unternehmen und ihre Mitarbeitenden damit gut umgehen können, erforscht das Team des Forschungsprojekts NERD der Fachhochschule Wiener Neustadt und der Universität Graz mit fünf Partnerunternehmen. Erste Empfehlungen dafür werden nun in einem Leitfaden aufgezeigt.

Wiener Neustadt, 23. Jänner – Home Office, mobiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten - die Möglichkeit, weitgehend orts- und zeitunabhängig zu arbeiten soll für Unternehmen und Mitarbeitende eine Chance für individualisierte Arbeitsweisen darstellen und nicht zur Belastung werden. Wie das ermöglicht werden kann, ist das Forschungsthema des FHWN-Projekts NERD, das vom Zukunftsfonds der Arbeiterkammer Niederösterreich gefördert wird.

Flughafen Wien, Andritz und EVN an Bord

Dafür arbeitet das Projektteam mit renommierten Unternehmen wie Andritz, der EVN, der Kirchdorfer Group GmbH, der Schoeller-Bleckmann Medizintechnik GmbH - einem Unternehmen der „Syntegon company“ und dem Flughafen Wien zusammen. Gemeinsam wurde in einer ersten Projektphase ermittelt, wie die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite mit flexiblen Arbeitsbedingungen, Home-Office und Erreichbarkeit zu unterschiedlichen Zeiten umgehen und wo Verbesserungsbedarf besteht.

Wie wichtig es ist, auf die Forderungen und Wünsche von Mitarbeitenden individuell einzugehen, wurde von Führungskräften sowie von Betriebsrätinnen und Betriebsräten in Interviews betont. „Mitarbeiter schätzen die Möglichkeit, Arbeit besser mit Kinderbetreuung zu verbinden, indem sie flexibler zum Beispiel den Nachmittag freispielen und dafür am Abend von zuhause arbeiten. Dadurch entstehen vermehrt Situationen, in denen E-Mails spätabends verschickt werden. Das kann Kolleginnen und Kollegen verunsichern. Denn sie können oft schwer einschätzen, ob von ihnen erwartet wird, abends auf Mails zu antworten“, erzählt ein Teilnehmer der Befragung.

Ein Leitfaden, der von dem Forschungsteam aus den Ergebnissen der Studie abgeleitet wurde, soll Unternehmen und Mitarbeitenden nun helfen, praktikable Lösungen zu finden, diffuse Arbeitsbedingungen sinnvoll zu gestalten. „Bereits wenige gezielt gesetzte Maßnahmen können wesentlich zu einem sinnvollen Umgang mit flexiblen Arbeitszeiten beitragen“, kommentiert die Leiterin des wissenschaftlichen Forschungsprojekts, Karin Wegenstein.

Mithilfe des Gesprächsleitfadens und Schlüsselfragen sowie Informationsmaterialien soll es der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite ermöglicht werden, bedürfnisorientierte Rahmenbedingungen zu schaffen. Im Frühjahr folgt eine Zwischenevaluation, nach der das Forschungsteam die Maßnahmen spezieller an die Bedürfnisse der Beteiligten anpasst.

Erkenntnisse aus der ersten Projektphase

Die erste Umfrage unter Mitarbeitenden der Partnerunternehmen zeigt, dass sich mit flexibilisierten Arbeitsbedingungen das Verhalten in der arbeitsfreien Zeit verändert hat. Werden beispielsweise Arbeits-E-Mails auf das Smartphone weitergeleitet, werfen Mitarbeitende oft auch in der Freizeit schnell einen Blick darauf. Hierfür beinhaltet der Leitfaden eine Übersicht über rechtliche Rahmenbedingungen für flexibles Arbeiten. Ebenso finden Interessierte darin Hinweise, wann Arbeitnehmer nicht nur ihre Arbeitsgeräte ausschalten, sondern auch sich selbst in den Ruhemodus begeben sollen.

Ergebnisse und Schlussfolgerungen sollen beiden Seiten nun helfen, mit den Herausforderungen des „neuen Arbeitens“ zurecht zu kommen. Das scheint aber nur ein erster Schritt zu sein, wie eine Befragte meint: „Was arbeitsrechtlich und kollektivvertraglich festgelegt ist, das ist noch ein bisschen zu starr für dieses flexible, moderne Arbeiten.“

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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