Aussendung vom 25.08.2020

Wieselburger Forschungsteam der FHWN mit DLG-Sensorik Award 2020 ausgezeichnet

Wieselburger Forschungsteam mit Internationalem DLG-Sensorik Award 2020 ausgezeichnet © FHWN

Das siegreiche Team, v.l.n.r.: Robert Fina BA MA, Mag (FH) Elisabeth Steiner, Roswitha Enzelberger BA MA, Kathrin Heim BA MA, Studiengangsassistent Alexander Höftberger BA und Thomas Poscher BA MA

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Das Forschungsteam des Research Center of Sensory Sciences and Consumer Beha-vior (SSCB) am Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt ist mit dem Sensorik Award 2020 der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) ausgezeichnet worden. Der Award wird jährlich für herausragende Leistungen der deutschsprachi-gen Sensorikwissenschaften vergeben. Neben der wissenschaftlichen Qualität über-zeugten die PreisträgerInnen in ihrer Forschungsarbeit „Ermittlung der optimalen Stichprobengröße für Nappingstudien mit ungeschulten ProbandInnen“ durch die ho-he Praxisrelevanz.

Wieselburg, 25.06.2020 - Die Vergabe des mit 2.500 Euro dotierten Nachwuchs-Forschungspreises erfolgte durch die DLG und ihren Ausschuss für Sensorik. Die Bewerbe-rInnen mussten ihre wissenschaftlichen Arbeiten über ein „Call-for-Papers-Verfahren“ einreichen. Aus allen Abstracts ermittelte der wissenschaftliche Beirat des DLG-Ausschusses Sensorik die österreichischen PreisträgerInnen, die im Rahmen der diesjährigen Online-Konferenz im Zuge des DLG Lebensmitteltages ihre wissenschaftliche Arbeit vorstellten.

Das Siegerprojekt

Das interdisziplinäre Forschungsteam (darunter zwei zertifizierte DLG-Sensorikmanagerinnen) beschäftigt sich unter anderem mit sensorischen Schnellmethoden. „Diese kommen insbesondere in kleinen und mittleren Lebensmittelunternehmen immer häu-figer zum Einsatz, um im eigenen Unternehmen entwickelte Produkte aber auch Konkurrenzprodukte hinsichtlich ihrer Eigenschaften miteinander zu vergleichen. Denn sie bieten wesentliche wirtschaftliche Vorteile, da im Vergleich zu den klassischen beschreibenden Prüfungen ein geringerer Zeit- und Ressourceneinsatz benötigt wird“, so Roswitha Enzelberger, die Teil des siegreichen Forschungsteams war.

Eine dieser Schnellmethoden stellt das sogenannte Napping dar, dessen Ziel ein sensorischer Vergleich von mehreren Produkten bezüglich ihrer relativen Ähnlichkeit zueinander ist. Wie groß die Stichprobengröße, also die notwendige Anzahl an Prüfpersonen, für solche Studien sein muss, um statistisch sichere und reproduzierbare Ergebnisse zu liefern, war bisher noch weitgehend unbelegt. Dieser Problemstellung widmeten sich die PreisträgerInnen in ihrer Forschungsarbeit.
In einer groß angelegten Studie mit mehr als 100 Testpersonen wurden 15 Erdbeerjoghurtproben hinsichtlich Aussehen, Geschmack und Textur untersucht und anhand ihrer Ähnlich-keit zueinander gruppiert. Daraus wurden systematisch unterschiedlich große Teilgruppen herausgegriffen, miteinander verglichen und die Ergebnisse statistisch ausgewertet.

Stolze PreisträgerInnen

„Der DLG Sensorik Award war in den letzten zwei Jahren eines unserer ganz großen Ziele. Den Award nun tatsächlich mit diesem Forschungsprojekt gewonnen zu haben, sehen wir als äußerst positives Feedback auf unsere Arbeit und als Bestätigung für die Relevanz praxisori-entierter Forschung“, erzählt Preisträgerin Kathrin Heim.

Das siegreiche Team vom Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt, das sich bereits mit zahlreichen Beiträgen auf internationalen Konferenzen im Bereich der Sensorik etablieren konnte, strebt weitere Studien in diesem Forschungsgebiet an, um die bisher gewonnenen Erkenntnisse weiter zu stützen. Robert Fina, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Campus Wieselburg, sieht im Gewinn des Awards nicht nur eine tolle Auszeichnung, sondern gleichzeitig auch einen Auftrag für die Zukunft: „Der Award dient als großer Ansporn, auch unsere Studierenden vermehrt dazu zu mo-tivieren und dabei zu unterstützen, sich in der Forschung neben den wissenschaftlichen Krite-rien auch mit der praxisnahen Umsetzung auseinanderzusetzen.“

Hohe Praxisrelevanz

Die gewonnenen Erkenntnisse lieferten eine überschaubare Anzahl von 33 Prüfpersonen, die für Nappingstudien notwendig sind, um statistisch fundierte und reproduzierbare Ergebnisse liefern zu können. Das Ergebnis der Forschungsarbeit kann direkt in die Praxis umgesetzt werden und ermög-licht Lebensmittelunternehmen eine Effizienzsteigerung im Bereich der Sensorik durch eine erhebliche Ressourceneinsparung im Vergleich zu bisher gängigen und etablierten sensori-schen Prüfmethoden.


Die Fachhochschule Wiener Neustadt.
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den vier Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln und Wien insgesamt 40* Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.000 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. 470 MitarbeiterInnen und rund 1.330 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt hat ein eigenes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Gründung des City Campus im Herzen von Wiener Neustadt sowie die Erweiterung des Marketing & Sustainable Innovation Campus Wieselburg wesentliche Meilensteine im Ausbau des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich. Mit einem eigenen Institut für Nachhaltigkeit und der Eröffnung des Innovation Labs wurden einmal mehr bereits frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
 
*vorbehaltlich der Akkreditierung der AQ Austria


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