Aussendung vom 02.09.2024

Virtual Reality im Rettungseinsatz: FHWN-Studierende arbeiten an besserem Nutzererlebnis im Rettungstraining

Einführung in das VR-Systems © Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich

Andreas Peer, CEO der M²D MasterMind Development GmbH, führte die FHWN-Studentinnen in das VR-System ein, das beim Training zum Einsatz kam.

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In einer spannenden Zusammenarbeit mit der Johanniter-Unfall-Hilfe haben Studierende des Master-Studiengangs Health Care Informatics der FH Wiener Neustadt eine Untersuchung der Benutzererfahrung eines Virtual Reality (VR)-Systems für Rettungsszenarien durchgeführt. Ziel war es, die Erlebnisintensität, Nutzerfreundlichkeit und das Auftreten von Motion Sickness in VR-Trainingsumgebungen zu analysieren, um die Einsatzmöglichkeiten der Technologie im Rettungswesen weiter zu optimieren.


Wiener Neustadt, 2. September 2024 – In Notfällen zählt jede Sekunde – und gut geschulte Rettungskräfte können den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Doch wie bereitet man sich am besten auf Situationen vor, die so komplex sind, dass sie im echten Leben nur schwer trainierbar sind? Genau hier kommt die Virtual Reality (VR)-Technologie ins Spiel. Sie ermöglicht es, realistische Einsatzszenarien in einer sicheren Umgebung zu üben. Das gemeinsame Projekt zwischen den Studierenden des Master-Studiengangs Health Care Informatics und der Forschungs- & Innovationsabteilung der Johanniter-Unfall-Hilfe hatte das Ziel, die VR-Technologie im Rettungswesen weiter zu verbessern.

Anne Busch, Leiterin des Master-Studiengangs Health Care Informatics an der FH Wiener Neustadt, betont die Bedeutung dieser praxisnahen Projekte: „Die Zusammenarbeit mit den Johannitern hat es unseren Studierenden ermöglicht, ihr Wissen direkt in der Praxis anzuwenden. Mit innovativen Lösungen für reale Herausforderungen konnten sie so zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung beitragen.“

Realistische Szenarien, sicherer Umgang
Die Nutzung von VR-Technologie im Rettungswesen ermöglicht eine sichere, kosteneffiziente und realistische Trainingsmethode. Die Studierenden entwickelten und testeten zwei VR-Trainingsszenarien – einen häuslichen Gewaltfall und einen Verkehrsunfall – um herauszufinden, wie gut diese digitalen Umgebungen zur Vorbereitung auf reale Einsätze geeignet sind. Dabei lag der Fokus auf der Benutzerfreundlichkeit, der Erlebnisintensität sowie der Vermeidung von Motion Sickness („Bewegungskrankheit“) während des Trainings.

„An der Uni fand ich es immer am lehrreichsten, ein komplettes Projekt von Anfang bis Ende zu planen und durchzuführen. Genau das haben wir den Studierenden ermöglicht“, berichtet Sarah Kainz von der Johanniter Forschungs- & Innovationsabteilung. Die Studierenden planten die Methoden, lernten das VR-System kennen, führten ein VR-Training durch, evaluierten die Ergebnisse und reflektierten diese kritisch. „Mein Eindruck war, dass die Studierenden nicht nur motiviert bei der Sache waren, sondern auch viel über Rettungswesen, Evaluierungsmethoden, Statistik und wissenschaftliches Arbeiten lernen konnten. Ich hoffe, dass sie diese Erfahrungen für ihren weiteren Werdegang nutzen können“.

Praktische Erfahrungen sammeln
Die Studierenden konnten im Rahmen des Projekts die VR-Brille selbst testen und aktiv am Evaluierungsprozess mitwirken. „Ein positiver Aspekt war die Möglichkeit, die VR-Brille selbst auszuprobieren, und da wir keine Expertinnen auf diesem Gebiet waren, war es sehr wertvoll, in den Prozess eingebunden zu werden“, so das Projektteam der Studentinnen Marie Hermann, Sarah Jorga und Monika Jugec.

Ergebnisse und Ausblick
Teilnehmende wurden vor und nach dem Training zu ihren Erfahrungen befragt. Die gesammelten Daten wurden ausgewertet und die Ergebnisse zeigten, dass die Nutzung des VR-Systems in Bezug auf Motion Sickness keine signifikanten negativen Auswirkungen hatte. Es wurde jedoch deutlich, dass Userinnen und User, die bereits vor der Nutzung des VR-Systems Symptome von Motion Sickness zeigten, auch danach stärker betroffen waren.

Die Analyse ergab auch, dass Vorerfahrung mit VR-Systemen die wahrgenommene Erlebnisintensität und Benutzerfreundlichkeit positiv beeinflusst. Fest steht: VR-Trainingsumgebungen müssen weiter optimiert werden, um die Benutzererfahrung zu verbessern und Motion Sickness zu minimieren. Zudem deuten die Erkenntnisse des FHWN-Projekts darauf hin, dass wiederholte Nutzung und kontinuierliches Training die Usability und Erlebnisintensität verbessern könnten.

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Pressekontakt FH Wiener Neustadt
T. +43 050421 | 1125
M. media@fhwn.ac.at

Johanniter Österreich
Mag. Bernhard Salzer
Pressesprecher
T. 067683112803
M. bernhard.salzer@johanniter.at


Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.600 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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