Aussendung vom 06.10.2021

Neue High-Tech Infrastruktur: Ultra-Hochfeld mikro-MRT Gerät im FHWN-Kompetenzzentrum in Betrieb

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Das Kompetenzzentrum für Präklinische Bildgebung und Medizintechnik der FH Wiener Neustadt verfügt neuerdings über ein ganz besonderes Instrument: Erstmalig wurde ein mikro-MRT Gerät in Betrieb genommen, dessen extrem hohe magnetische Feldstärke einzigartige neue Möglichkeiten für die Krebsforschung schafft. Mit Hilfe dieses High-Tech-Apparats soll die Strahlentherapie am Standort weiterentwickelt werden – mit dem Ziel, durch die Bereitstellung der Forschungserkenntnisse eine hochwirksame personalisierte Krebstherapie zu ermöglichen.

Wiener Neustadt, 8. Oktober 2021 – Mit der kürzlich erfolgten Inbetriebnahme des mikro-MRT Geräts im Kompetenzzentrum für Präklinische Bildgebung und Medizintechnik (kurz: PBMT) der FHWN entwickelt sich der Standort zu einem Forschungszentrum auf internationalem Topniveau.

Gemeinsam mit den bereits vorhandenen Spezialgeräten (mikro-CT, mikro-SPECT und mikro-PET) gehört das mikro-MRT zu einer Sammlung von bildgebenden Modalitäten am neuesten Stand der Medizintechnik, das zur Erforschung der Funktionsweise von Tumorgewebe und Entwicklung von gezielten Therapiemöglichkeiten dient. Damit ist Wiener Neustadt einer der wenigen Standorte weltweit, die eine derart umfangreiche Forschungsinfrastruktur aufweisen und gleichzeitig die Möglichkeit einer akademischen Ausbildung für Studierende anbieten.

„Es ist schon beeindruckend, was hier an Infrastruktur und Know-how aufgebaut wurde, und es erfüllt uns mit Stolz, dass wir als Fachhochschule gemeinsam mit unseren Partnern, einen internationalen Top-Standort für medizinische Forschung in der Region geschaffen haben. Der Grundstein dafür ist gelegt, dass aus Wiener Neustadt schon bald wesentliche Impulse zu neuen Krebstherapien ausgehen werden. Von der Investition in personelle Ressourcen sowie der technischen Infrastruktur profitiert die ganze Gesellschaft“, freut sich Peter Erlacher, COO der FHWN.

Neue Methoden als mögliche Lebensretter

Durch eine Fülle an Untersuchungsmöglichkeiten für spezielle Stoffwechselprozesse stellt das mikro-MRT unterschiedliche biologische Aktivitäten von Tumorgeweben im lebenden Organismus dar. So kann bestimmt werden, welche Tumor-Areale vermehrt Sauerstoff, spezielle Aminosäuren und Proteine oder Zucker aufnehmen. Dadurch werden direkte Rückschlüsse auf die Wirksamkeit von speziellen Therapieformen gezogen. Das achtköpfige Forschungsteam rund um Leiter Markus Zeilinger konzentriert sich derzeit auf zwei spezielle Tumorarten: das Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüse) und das Osteosarkom (Knochenkrebs).

Von dem massiven Ausbau der personellen und technischen Infrastruktur profitiert vor allem die nächste Generation. „Studierende der Radiologietechnologie sowie des Masterstudiengangs MedTech erhalten hier die einmalige Gelegenheit, im Zuge ihrer Abschlussarbeiten in diverse Forschungsprojekte in unserem Kompetenzzentrum eingebunden zu werden. Wir sichern damit die Bereitstellung einer hochqualitativen Aus- und Weiterbildung unserer Studierenden auf internationalem Top-Niveau“, so Zeilinger.

Unvorstellbare Kraft

Mit „mikro“ ist aber nicht die Größe gemeint – ganz im Gegenteil, denn das MRT Gerät ist eines der „stärksten“ überhaupt. Ganze 15,2 Tesla magnetischer Feldstärke werden hier erzeugt – deutlich mehr als die bekannten klinischen MR-Geräte (welche in der Regel zwischen 1,5 und 3 Tesla haben) und damit 300.000 Mal mehr als das Magnetfeld der Erde. Um diese Feldstärken sicher zu betreiben, mussten zunächst zahlreiche Vorkehrungen zur Abschirmung vorgenommen werden. Auch der Betrieb der dazu notwendigen supraleitenden Magneten bei -273° knapp über dem absoluten Nullpunkt der Physik ist aufwändig. Führt man sich allerdings die lebensrettenden Therapien für Krebspatienten vor Augen, ein Investment, das sich lohnt.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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