Aussendung vom 09.05.2025
Wieselburg, 9. Mai 2025 – Warum kaufen Menschen Second-Hand? Wie entlarven wir Fake News? Und was motiviert uns, Dinge zu reparieren, statt wegzuwerfen? Fragen wie diese betreffen längst nicht nur Wirtschaft und Politik – sie spiegeln den Wandel unserer Konsumkultur wider. Genau hier setzt zeitgemäße Marktforschung an: Sie macht verborgene Muster sichtbar und liefert fundierte Entscheidungsgrundlagen. Mit dem Consumer Research Award hat der Master-Studiengang „Consumer Research & Data Driven Marketing“ gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Marketagent Projekte ausgezeichnet, die solchen Fragen mit kreativen Forschungsdesigns auf den Grund gehen.
„Wir möchten mit dem Award Menschen ermutigen, Fragen zu stellen, die sowohl wissenschaftlich fundiert als auch gesellschaftlich relevant sind“, so Julia Krall, Studiengangsleiterin des Master-Studiengangs „Consumer Research & Data Driven Marketing“ am Campus Wieselburg. „Die drei Siegerprojekte zeigen, wie viel Innovationskraft in gut durchdachten Forschungsfragen steckt – und wie wichtig es ist, Forschung nicht nur in der Theorie zu denken, sondern in konkrete Wirkung zu übersetzen.“
Soziale Wirkung & digitale Aufklärung
Der erste Platz ging an Natalia Aldana und Chieh Pan, die Gründerinnen von „In-Kind“. Ihr Projekt untersucht, wie Konsumierende zu nachhaltigem Handeln motiviert werden können, wenn soziale Wirkung Teil einer Transaktion ist. Begleitet wird das Vorhaben vom accent Inkubator des Landes Niederösterreich, der die Gründerinnen auf ihrem Weg unterstützt. Im Zentrum steht eine digitale Plattform, die Sachspenden effizient verwaltet und mit Elementen der Second-Hand-Ökonomie verknüpft. Die Forschungsfrage verbindet soziale Innovation mit Konsumpsychologie – und überzeugte die Jury durch ihren klaren Umsetzungsfokus. Das Preisgeld ermöglicht nun die Durchführung einer groß angelegten Online-Befragung mit bis zu 2.000 Interviews.
Der zweite Platz ging an Maximilian Neudörfer und Tobias Sattler, beide Absolventen der FH Wiener Neustadt. In ihrem Projekt „Fake News im Zeitalter der KI“ analysieren sie, wie gut unterschiedliche Generationen KI-generierte Desinformation in sozialen Netzwerken erkennen können. Ziel ist ein datenbasierter Vergleich medienbezogener Kompetenzen, der Aufschluss über Altersunterschiede im digitalen Nachrichtenkonsum gibt.
Reparieren statt wegwerfen
Felix Ambros, Co-Gründer von thinkubator.earth, sicherte sich mit „Smart Repair Decisions“ den dritten Platz. Das Projekt erforscht, unter welchen Bedingungen sich Konsumierende für eine Reparatur anstelle eines Neukaufs entscheiden – und wie digitale Tools dabei helfen können. Im Fokus steht die Entwicklung eines Reparaturkostenrechners, der durch transparente Informationen nachhaltiges Konsumverhalten fördern soll.
Neben den drei Hauptpreisen wurden sieben weitere herausragende Beiträge mit dem „Research & Art“-Anerkennungspreis des renommierten österreichischen Künstlers Peter Jellitsch ausgezeichnet. Die limitierten, signierten Kunstdrucke würdigen kreative Denkansätze und gingen an die Einreichungen auf den Plätzen vier bis zehn.
Forschung für alle zugänglich machen
Auch Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent, zieht ein positives Fazit: „Mit dem Consumer Research Award ist es uns gelungen, Forschung ein Stück weit zu demokratisieren und neue Stimmen sichtbar zu machen. Besonders beeindruckt hat mich, wie direkt und praxisnah die ausgezeichneten Projekte gesellschaftliche Fragen aufgreifen – von digitaler Aufklärung bis zu sozialer Nachhaltigkeit. Sie zeigen, wie moderne Marktforschung aussehen kann: relevant, zugänglich und am Puls der Zeit.“
Die ausgezeichneten Forschungsdesigns werden nun gemeinsam mit Marketagent in der Praxis umgesetzt – unterstützt durch professionelle Tools und Reichweite. Eine weitere Ausschreibung des Awards ist für das Jahr 2026 bereits in Planung.