Aussendung vom 06.11.2020

FHWN arbeitet an Pilotprojekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek“

FHWN arbeitet an Pilotprojekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek“ © Stadt Wiener Neustadt/Michael Weller

v.l.n.r.: Magistratsdirektor Markus Biffl, Gesundheitsstadträtin Erika Buchinger, Projektleiterin Verena Tatzer und FHWN-CEO Armin Mahr

Zu dieser Aussendung gibt es: 1 Bild
Das Leben mit kognitiven Einschränkungen kann Betroffene sehr schnell vor große Herausforderungen und teilweise nur sehr schwer zu lösende Probleme stellen. Aus diesem Grund hat die Fachhochschule Wiener Neustadt gemeinsam mit dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien das vom „Fonds Gesundes Österreich“ geförderte Projekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ ins Leben gerufen. Dadurch sollen soziale Teilhabe und Gesundheitskompetenz von Menschen mit Vergesslichkeit und kognitiver Einschränkung sowie (pflegenden) betreuenden/ begleitenden Angehörigen in der Region gefördert werden.

Wiener Neustadt, 6. November 2020 – Es ist ein bekanntes Problem, das viele Menschen aus ihrem direkten Umfeld kennen: Vergesslichkeit und Demenz waren lange Zeit Tabuthemen, über die im öffentlichen Diskurs kaum oder gar nicht gesprochen wurde. Für viele Betroffene wurde ihre ohnehin bereits prekäre Lage noch weiter erschwert.

Das Projekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ stellt sich daher die Frage, was für Menschen mit kognitiver Einschränkung beim Besuch der „Bibliothek im Zentrum“ eine zentrale Rolle spielt. Was ist gute Gesundheitsinformation für Menschen mit Vergesslichkeit und ihre Angehörigen? Wie können Menschen mit Vergesslichkeit und ihre Angehörigen gut am gesellschaftlichen Leben teilhaben und welchen Beitrag kann die Bibliothek dazu leisten?

„Fördert das gesellschaftliche Zusammenleben“

„Die gesellschaftliche Aufgabe unserer Fachhochschule geht längst über die Ausbildung und Vorbereitung junger Menschen auf das spätere Leben hinaus. Engagement heißt die neben Lehre und Forschung dritte Hochschulmission. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Forschung einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, dass das Leben vieler unserer Mitmenschen in Wiener Neustadt erleichtert wird“, freut sich FHWN-CEO Armin Mahr.

"Als Gesundheitsstadträtin freue ich mich sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der Fachhochschule Wiener Neustadt umsetzen. Wir können damit unser Serviceangebot in äußerst wichtigen öffentlichen Einrichtungen für demente Personen und ihre Angehörigen massiv verbessern und auf die Menschen mit besonderen Bedürfnissen zugehen. Das unterstützt diese Menschen in Ihrem Alltag und fördert das gesellschaftliche Zusammenleben", so Gesundheitsstadträtin Erika Buchinger.

„Menschen mit Vergesslichkeit/kognitiver Einschränkung und pflegende Angehörige wollen genauso weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Die Bibliothek im Zentrum, das Museum St. Peter an der Sperr und die Bürgerservicestelle in Wiener Neustadt sind hochmotiviert, alters- und demenzfreundlicher zu werden, damit das besser gelingt“, so Projektleiterin Verena Tatzer.

Gespräche und Begehungen geplant

Um die Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit besser nachvollziehen zu können, führt ein Forschungsteam der Fachhochschule & IPW persönliche Gespräche und Begehungen mit betroffenen Personen durch. Dadurch soll ermittelt werden, wie die Bibliothek im Zentrum, die Bürgerservicestelle und das Museum St. Peter an der Sperr an die Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit oder kognitiver Einschränkung angepasst werden können. Ziel ist dabei stets, dass sich alle Menschen dort wohlfühlen. Einem ersten gemeinsamen Gesprächstermin folgt eine Begehung, also die Besichtigung der Örtlichkeiten, bei der auch Fotos gemacht werden.

Den dritten und letzten Schritt der Bedürfniserhebung stellt ein Gespräch zwischen der Person mit Vergesslichkeit und dem Forschungsteam dar, bei dem die Fotos gemeinsam begutachtet werden und über das Erlebnis diskutiert wird. Die Inhalte der Gespräche werden (verschriftlicht) schriftlich festgehalten. Sie fließen in weiterer Folge bei der Planung von Aktivitäten in der Bibliothek, im Bürgerservice und im Museum ein.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht

Um möglichst sinnvolle Ergebnisse zu erzielen und daraus wertvolle Schlussfolgerungen für die weitere Projektplanung ziehen zu können, ist das Team rund um Verena Tatzer auf der Suche nach weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit kognitiver Einschränkung in der Region Wiener Neustadt leben, für die Interviews und Begehungen. Diese können das Projekt durch die Teilnahme unterstützen und damit (sehr) wesentlich zum Gelingen beitragen.

Für Interessierte ist es auch möglich, „nur“ ein Gespräch mit dem Team zu führen, um über ihre Alltagserfahrungen in Wiener Neustadt zu berichten und Ideen für das Projekt einzubringen. Bei Interesse wenden Sie sich an verena.tatzer@fhwn.ac.at oder 02622/89084/529.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt.
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den vier Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln und Wien insgesamt 40* Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.000 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. 470 MitarbeiterInnen und rund 1.330 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt hat ein eigenes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Gründung des City Campus im Herzen von Wiener Neustadt sowie die Erweiterung des Marketing & Sustainable Innovation Campus Wieselburg wesentliche Meilensteine im Ausbau des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich. Mit einem eigenen Institut für Nachhaltigkeit und der Eröffnung des Innovation Labs wurden einmal mehr bereits frühzeitig die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt.
 
*vorbehaltlich der Akkreditierung der AQ Austria


Alle Inhalte dieser Aussendung als .zip: Sofort downloaden In die Lightbox legen

Bilder (1)

FHWN arbeitet an Pilotprojekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek“
2 038 x 998 © Stadt Wiener Neustadt/Michael Weller