FHWN arbeitet an Pilotprojekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek“ Wiener Neustadt, 6. November 2020 – Es ist ein bekanntes Problem, das viele Menschen aus ihrem direkten Umfeld kennen: Vergesslichkeit und Demenz waren lange Zeit Tabuthemen, über die im öffentlichen Diskurs kaum oder gar nicht gesprochen wurde. Für viele Betroffene wurde ihre ohnehin bereits prekäre Lage noch weiter erschwert. Das Projekt „Eine Bibliothek für Alle - die demenzfreundliche Bibliothek Wiener Neustadt“ stellt sich daher die Frage, was für Menschen mit kognitiver Einschränkung beim Besuch der „Bibliothek im Zentrum“ eine zentrale Rolle spielt. Was ist gute Gesundheitsinformation für Menschen mit Vergesslichkeit und ihre Angehörigen? Wie können Menschen mit Vergesslichkeit und ihre Angehörigen gut am gesellschaftlichen Leben teilhaben und welchen Beitrag kann die Bibliothek dazu leisten? „Fördert das gesellschaftliche Zusammenleben“ „Die gesellschaftliche Aufgabe unserer Fachhochschule geht längst über die Ausbildung und Vorbereitung junger Menschen auf das spätere Leben hinaus. Engagement heißt die neben Lehre und Forschung dritte Hochschulmission. Wir freuen uns, dass wir mit unserer Forschung einen wichtigen Beitrag dazu leisten können, dass das Leben vieler unserer Mitmenschen in Wiener Neustadt erleichtert wird“, freut sich FHWN-CEO Armin Mahr. "Als Gesundheitsstadträtin freue ich mich sehr, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der Fachhochschule Wiener Neustadt umsetzen. Wir können damit unser Serviceangebot in äußerst wichtigen öffentlichen Einrichtungen für demente Personen und ihre Angehörigen massiv verbessern und auf die Menschen mit besonderen Bedürfnissen zugehen. Das unterstützt diese Menschen in Ihrem Alltag und fördert das gesellschaftliche Zusammenleben", so Gesundheitsstadträtin Erika Buchinger. „Menschen mit Vergesslichkeit/kognitiver Einschränkung und pflegende Angehörige wollen genauso weiter am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Die Bibliothek im Zentrum, das Museum St. Peter an der Sperr und die Bürgerservicestelle in Wiener Neustadt sind hochmotiviert, alters- und demenzfreundlicher zu werden, damit das besser gelingt“, so Projektleiterin Verena Tatzer. Gespräche und Begehungen geplant Um die Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit besser nachvollziehen zu können, führt ein Forschungsteam der Fachhochschule & IPW persönliche Gespräche und Begehungen mit betroffenen Personen durch. Dadurch soll ermittelt werden, wie die Bibliothek im Zentrum, die Bürgerservicestelle und das Museum St. Peter an der Sperr an die Bedürfnisse von Menschen mit Vergesslichkeit oder kognitiver Einschränkung angepasst werden können. Ziel ist dabei stets, dass sich alle Menschen dort wohlfühlen. Einem ersten gemeinsamen Gesprächstermin folgt eine Begehung, also die Besichtigung der Örtlichkeiten, bei der auch Fotos gemacht werden. Den dritten und letzten Schritt der Bedürfniserhebung stellt ein Gespräch zwischen der Person mit Vergesslichkeit und dem Forschungsteam dar, bei dem die Fotos gemeinsam begutachtet werden und über das Erlebnis diskutiert wird. Die Inhalte der Gespräche werden (verschriftlicht) schriftlich festgehalten. Sie fließen in weiterer Folge bei der Planung von Aktivitäten in der Bibliothek, im Bürgerservice und im Museum ein. Teilnehmerinnen und Teilnehmer gesucht Um möglichst sinnvolle Ergebnisse zu erzielen und daraus wertvolle Schlussfolgerungen für die weitere Projektplanung ziehen zu können, ist das Team rund um Verena Tatzer auf der Suche nach weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die mit kognitiver Einschränkung in der Region Wiener Neustadt leben, für die Interviews und Begehungen. Diese können das Projekt durch die Teilnahme unterstützen und damit (sehr) wesentlich zum Gelingen beitragen. Für Interessierte ist es auch möglich, „nur“ ein Gespräch mit dem Team zu führen, um über ihre Alltagserfahrungen in Wiener Neustadt zu berichten und Ideen für das Projekt einzubringen. Bei Interesse wenden Sie sich an verena.tatzer@fhwn.ac.at oder 02622/89084/529.