Aussendung vom 06.03.2023

„Empathic Design“: FHWN-Studierende schlüpfen in fremde Schuhe

„Empathic Design“: FHWN-Studierende schlüpfen in fremde Schuhe © FHWN

„Empathic Design“: FHWN-Studierende schlüpfen in fremde Schuhe

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Um Produkte für eine bestimme Zielgruppe zu entwickeln muss man diese nicht nur kennen, sondern sich regelrecht in sie hineinversetzen können. Was oft metaphorisch gemeint ist, bekommt durch das „Empathic Design“ plötzlich eine lebensechte Dimension. Mithilfe eines Altersanzugs beispielsweise schlüpften Studierende der FH Wiener Neustadt im Rahmen einer Lehrveranstaltung in einen fremden Körper und erfuhren hautnah und am eigenen Leib, mit welchen Herausforderungen ältere Personen täglich konfrontiert sind.

Wieselburg, 6. März 2023 – Wie denken, fühlen & (re-)agieren Konsumenten als Käufer? Wie lässt sich dies erklären? Wie können Anbieter dieses Wissen für die optimale Gestaltung ihrer Marketingmaßnahmen nutzen? Diesen Fragestellungen und einer Vielzahl damit verbundener, grundlegender Aspekte gingen Studierende im Studiengang Produktmarketing & Innovationsmanagement am Campus Wieselburg der FHWN im Rahmen der Lehrveranstaltung Consumer Science im zweiten Semester nach.

In einem Empathic Design Projekt schlüpfen Designer (oder in diesem Fall Studierende) in die Schuhe der Zielgruppe und berücksichtigen so, wie sie sich fühlen und was sie tatsächlich brauchen. So entwickeln die Studierenden ein besseres Verständnis für ältere Konsumentinnen und Konsumenten, Schwangere, Personen im Rollstuhl, mit Sehschwäche oder Adipositas und deren Herausforderungen und Probleme am Point-of-Sale. Eine Gruppe beispielsweise nutzte einen Alterssimulationsanzug und zeigte vorherrschende Emotionen, körperliche Einschränkungen und alltägliche (aber für diese Zielgruppe herausfordernde) Handlungsabläufe entlang der Customer Journey.

Plötzlich 40 Jahre älter

„Allein im Zeitraum der kurzen Feldphase war es schon körperlich und mental sehr anstrengend für mich. Es ist kaum vorstellbar, wie sich Menschen höheren Alters bei alltäglichen Situationen fühlen müssen. Für diese Zielgruppe ist es besonders wichtig, die Gegebenheiten an ihre Bedürfnisse anzupassen“, berichtet die Studentin Fiori Zhegu über ihre Erfahrungen beim Tragen des Alterssimulationsanzugs. Aus den Ergebnissen der Projekte konnten wichtige Implikationen für eine zielgruppengerechte Gestaltung von Einkaufsstätten abgeleitet werden.

Das Lehrkonzept des Kurses setzt zum einen auf Theorieinput durch die LV-Leiterin, zum anderen werden die Einheiten teilweise als „flipped classroom“ umgesetzt. Bei diesem Lehrkonzept eignen sich die Studierenden im eigenen Tempo zwischen den Präsenzeinheiten die (vor allem) theoretischen „Consumer Science“-Grundlagen basierend auf dem Lehrbuch an. Im Rahmen der Einheiten wird dieses Wissen dann vertieft, indem die vorab gelernten („gelesenen“) Inhalte gemeinsam kritisch reflektiert und auf ihre „Praxistauglichkeit“ überprüft werden.

Empathic Design als Lernverstärker

Der Kurs ist an der Schnittstelle von Marketing, Psychologie und Soziologie angesiedelt und beleuchtet interdisziplinär aktivierende und kognitive Prozesse des Konsumentenverhaltens sowie Einflüsse der physischen und sozialen Umwelt auf Kaufentscheidungen. „Durch den Mix aus „klassischer“ Vorlesung, Selbstlern-Phasen, Kurzpräsentationen der Studierenden und lehrreichem (aber durchaus auch lustigem) Empathic Design Projekt hoffe ich, dass ich den Studierenden ein wenig von meiner Begeisterung für die vielschichtigen Inhalte des Konsumentenverhaltens mitgeben konnte“ fasst LV-Leiterin Elisabeth Wolfsteiner vom Institut für Marketing die innovative Lehrveranstaltung zusammen.

Bei den Studierenden blieb der Kurs jedenfalls in bleibender Erinnerung. Neben einigen fachlichen Aspekten und dem Erlernen theoretischer Inhalte wurde das Gelernte durch die starke Erinnerung, plötzlich in einem anderen Körper zu stecken, verfestigt. „Ein wirklich spannendes und aufregendes Projekt! Ich finde es großartig, dass die Fachhochschule das Equipment für so praxisnahe und lebensechte Simulationen zur Verfügung gestellt hat", so Fiori Zhegu abschließend.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt, Campus Wieselburg
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Der Campus Wieselburg versteht sich als Hotspot für Nachhaltigkeit und Sustainable Innovation sowie Marketing und Consumer Science. Mit 20 Jahren Markt- und Forschungserfahrung in den zukunftsträchtigen Bereichen Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Lebensmittelwissenschaften sowie Markt- und Konsumentenforschung, zählt der Campus Wieselburg zu den landesweit führenden Kompetenzzentren. Lehre und Forschung orientieren sich in allen Spezialisierungen an den Leitwerten Praxisnähe, Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit. Mit dem neu gegründeten Institut für Nachhaltigkeit setzt der Campus Wieselburg ein weiteres Ausrufezeichen für die wegweisende Kompetenzentwicklung. Ein Ort, der Innovation, Digitalisierung & Landwirtschaft optimal vereint ist auch der Campus Francisco Josephinum in Wieselburg, wo der in Österreich einzigartige Bachelor-Studiengang Agrartechnologie & Digital Farming angeboten wird.

wieselburg.fhwn.ac.at/
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