Aussendung vom 23.05.2023

Tag der Pflege: Die Welt mit anderen Augen sehen

Tag der Pflege: Die Welt mit anderen Augen sehen © FHWN

Die Referentinnen und Referenten am Tag der Pflege an der FHWN

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Auch in diesem Jahr wurde an der FH Wiener Neustadt der internationale Tag der Pflege zelebriert: Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag heuer auf der psychiatrischen Pflege, die hochkarätigen Fachvorträge befassten sich mit der Traumabehandlung, dem Pflegephänomen Selbstvernachlässigung, der niederschwelligen, akzeptanzorientierten Drogenarbeit und dem Erleben von mechanischer Fixierung in der Erwachsenenpsychiatrie aus der Betroffenenperspektive.

Wiener Neustadt, 23. Mai 2023 – Von Schlaflosigkeit über Depressionen bis hin zu Burnout – die Fälle psychisch bedingter Erkrankungen erreichten laut Expertinnen und Experten während und nach der Corona-Pandemie einen besorgniserregenden Höchststand. Umso zentraler ist die Notwendigkeit, auch Aspekte der psychiatrischen Pflege in den Vordergrund zu rücken und zu reflektieren. Das Thema, das immer mehr in der Mitte der Gesellschaft ankommt, gewinnt auch in der Ausbildung junger Pflegekräfte zunehmend an Bedeutung.

„Die Auseinandersetzung mit der Lebenswelt Betroffener, den Herausforderungen und den Phänomenen in der psychiatrischen Pflege hat für uns einen wichtigen Stellenwert! Damit können wir unser pflegerisches Tun und Handeln reflektieren und den Betroffenen und Ihren Angehörigen die bestmögliche Pflege bieten. Es braucht Raum und Zeit, um sich umfassend mit den unterschiedlichen Themen im Kontext psychischer Gesundheit auseinander zu setzten. Der Tag der Pflege bietet uns eine gute Möglichkeit, um hier Sensibilität zu schaffen“, sagt Studiengangsleiterin Maria Schweighofer.

Ähnlich begeistert zeigten sich die Teilnehmenden über die Möglichkeit, sich in der öffentlichen Wahrnehmung oft unterrepräsentierten Themen widmen zu können. „Ich bin stolz Pflegeperson zu sein - mit diesem Statement startete die Fortbildungsveranstaltung. Ich finde es großartig, dass Bereiche wie Traumata in der Pflege, Pflege von Suchterkrankten und Freiheitsbeschränkungen – allesamt Themen, die nicht typische Mainstream-Pflegethemen sind - endlich Platz finden. Ich kann nur sagen: Ich bin stolz Pflegeperson zu sein“, meint die begeisterte Teilnehmerin und ehemalige Studierende Christina Szinovatz.

Wertvolle Erfahrungen und Wissen aus der Praxis

Was die Teilnehmenden beim Tag der Pflege zu hören bekamen, waren wertvolle Erfahrungen aus erster Hand. Patricia Kacetl ist diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin für psychiatrische Pflege und hat langjährige Berufserfahrung in der stationären Akutpsychiatrie und im ambulanten Bereich. Sie berichtete anhand einer realen Fallgeschichte über Möglichkeiten der Traumabehandlung. Manuela Hacker und Markus Halbwachs gaben einen Einblick in das Pflegephänomen Selbstvernachlässigung, welches sie auch im Rahmen des Studiums mit ihren Studierenden reflektieren.

Thomas Falkenstein, examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger und Universitätsassistent (Prae-Doc) am Institut für Pflegewissenschaft der Universität Wien, mit dem Forschungsschwerpunkt Familienorientierte Pflege und Person-Centered Care, gab mit seinem Beitrag einen Einblick in die niederschwellige, akzeptanzorientierte Drogenarbeit.

Leben mit Fesseln: Wie fühlt sich mechanische Fixierung für Betroffene an?

Florian Wostry ist diplomierter psychiatrischer Gesundheits- und Krankenpfleger und arbeitet seit 2017 im akutpsychiatrischen Setting des Wiener Gesundheitsverbundes. Am Tag der Pflege berichtete er über das Erleben von mechanischer Fixierung in der Erwachsenenpsychiatrie aus der Betroffenenperspektive. Für dieses Thema, welches er im Rahmen seiner Master-Arbeit untersucht hat, wurde er mit dem Elisabeth Seidl Preis ausgezeichnet.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.600 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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