Aussendung vom 14.04.2022

Zukunftswerkstatt: Kreislaufwirtschaft im Fokus

Zukunftswerkstatt: Kreislaufwirtschaft im Fokus © FHWN

Das Team „Greenting rent & camp“ freute sich gemeinsam mit den Jurymitgliedern über den ersten Preis beim Projektworkshop.

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Am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt fand wieder eine Zukunftswerkstatt zum Thema Kreislaufwirtschaft statt. Mithilfe von Gastvorträgen und Workshops gab es für die Studierenden der Masterstudiengänge Eco Design und Green Marketing einen umfangreichen Einblick in den Themenbereich.

Wieselburg, 14. April 2022 – Das „Cradle to Cradle“ Prinzip stand bei der Zukunftswerkstatt am Campus Wieselburg wieder im Zentrum der Aufmerksamkeit. Neben interessanten Vorträgen galt es für die Studierenden, im Rahmen von Workshops eigene nachhaltige Redesign-Ideen für bestehende Produkte zu erarbeiten.

Aufgeteilt war die Zukunftswerkstatt in drei Phasen. In der Inspirationsphase mit Impulsvorträgen von ecoplus Plattformmanager für Bioökonomie Florian Kamleitner, Emmerich Haimer, Studiengangsleiter des Bachelorstudiengangs „Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft*“, und Katharina Sowa von der C2C Regionalgruppe Wien, erhielten die Studierenden einen Einblick in das Themengebiet Nachhaltigkeit & Kreislaufwirtschaft.

„Ziel der Zukunftswerkstatt ist es, den Studierenden aufzuzeigen, dass die gestalterische Entscheidung zu Beginn eines Entwicklungsprozesses bereits rund 80% der ökologischen Auswirkungen eines Produkts beeinflusst. Umso wichtiger ist es, einen ganzheitlichen und umweltfreundlichen Ansatz in der Designphase zu verfolgen, indem auch der gesamte Lebensweg eines Produkts, oder einer Dienstleistung im Fokus liegt“, erklärt Initiator Daniel Raab vom Institut für Nachhaltigkeit an der FH Wiener Neustadt.

Innovative Ideen präsentiert

In der Workshop-Phase entwickelten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Teams eigene Lösungsansätze für eine ökologischere Gestaltung von bestehenden Produkten. Abschließend präsentierten sie ihre Ideen für nachhaltige Innovationen. Besonders überzeugen konnten „Greenting rent & camp“ mit ihrem Konzept für modulare Mietzelte. Diese bestehen aus Merinowolle und einem Holzgestänge. Der zweite Platz ging an die Gruppe „Puzzlefish“ für ihre nachhaltigen Schwimmhilfen für Kinder. Durch ein ausgeklügeltes Stecksystem lassen sich diese auch als Spielteppich verwenden.

Mit nachhaltigen Reinigungstüchern erreichte die Gruppe „suck it up“ den dritten Platz. Die Tücher aus Bambuszellulose werden wie herkömmliche Papiertücher verwendet, lassen sich aber durch ein besonderes Wiederaufbereitungssystem recyceln. Möbel endlos wiederverwenden zu können versprechen die Mitglieder von „Unendlich Holz“, die den vierten Platz erreichten. Mithilfe von modularen Holzbauteilen können Möbel einfach variiert und an neue Anforderungen angepasst werden.

Kann die Kreislaufwirtschaft unser Klima retten?

Zum Abschluss der Zukunftswerkstatt widmete sich Sepp Eisenriegler, Gründer des Reparatur- und Servicezentrums Wien in seiner Keynote der Frage, ob Kreislaufwirtschaft einen Ausweg aus der Klimakrise liefern kann. Dabei zeigte er mit eindrucksvollen Beispielen auf, wie hoch der Ressourcen- und Energieverbrauch in der linearen Produktion ist.

Laut Eisenriegler gibt es nach wie vor ein großes Problem mit der Ressourcennutzung. Kritische Ressourcen – jene die künftig nicht mehr ständig verfügbar sind – werden verbraucht, um immer kurzlebigere Produkte herzustellen. Dabei gilt es zu bedenken, welche Mengen an Rohstoffen für die Produktion benötigt werden, eine 100 Kilogramm schwere Waschmaschine hat in der Produktion beispielsweise einen Materialverbrauch von rund 50.000 Kilo. Diese beinhalten unter anderem den Verbrauch von Treibstoff beim Transport der Grundstoffe sowie die benötigte Energie bei der Herstellung.

Auch der neue Bachelor-Studiengang „Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft“ am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt widmet sich nachhaltigen Designs und der schonenden Nutzung von Materialien. Neben dem bereits bekannten Recycling, dem Wiederaufbereiten von Rohstoffen, beinhaltet die Kreislaufwirtschaft einige Wege, um wertvolle Ressourcen zu erhalten. Weitere Möglichkeiten sind die Wartung von Produkten, um die Lebenszeit zu verlängern, das Umverteilen von Werkstoffen auf neue Nutzungsmöglichkeiten oder das Wiederverwenden als Gebrauchtware.

Mögliche Lösungsansätze, um der Massenproduktion und der vorzeitigen Obsoleszenz von Geräten entgegenzuwirken, sind für Eisenriegler einheitliche Normen und Produktionsstandards. Damit würde auch für Unternehmen ein Anreiz geschaffen, um Geräte wieder auf eine längere Lebensdauer auszulegen. Die Verbesserung von Reparaturmöglichkeiten, sowie Mietsysteme für Großgeräte wie etwa Waschmaschinen, würden ebenfalls dabei helfen den Ressourcenverbrauch einzudämmen.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt, Campus Wieselburg
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Der Campus Wieselburg versteht sich als Hotspot für Nachhaltigkeit und Sustainable Innovation sowie Marketing und Consumer Science. Mit 20 Jahren Markt- und Forschungserfahrung in den zukunftsträchtigen Bereichen Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Lebensmittelwissenschaften sowie Markt- und Konsumentenforschung, zählt der Campus Wieselburg zu den landesweit führenden Kompetenzzentren. Lehre und Forschung orientieren sich in allen Spezialisierungen an den Leitwerten Praxisnähe, Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit. Mit dem neu gegründeten Institut für Nachhaltigkeit setzt der Campus Wieselburg ein weiteres Ausrufezeichen für die wegweisende Kompetenzentwicklung. Ein Ort, der Innovation, Digitalisierung & Landwirtschaft optimal vereint ist auch der Campus Francisco Josephinum in Wieselburg, wo der in Österreich einzigartige Bachelor-Studiengang Agrartechnologie & Digital Farming angeboten wird.

wieselburg.fhwn.ac.at/
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