Aussendung vom 23.09.2022

Lohn für innovative Konzepte: Ars Docendi Staatspreis geht erneut an FHWN-Team

Lohn für innovative Konzepte: Ars Docendi Staatspreis geht erneut an FHWN-Team © BMBWF/Martin Lusser

v.l.n.r.: FHWN-CEO Armin Mahr, Bettina Koller Resetarics (Fakultätsleitung Gesundheit an der FHWN), Christian Dusek (Leiter des Kollegiums an der FHWN), Kerstin Stöckelmayr, Bundesminister Polaschek, Anne Busch und Michael Tesar

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Innovative und praxisnahe Lehre mit echtem Mehrwert ist an jeder Hochschule das höchste Gut. Ein Team des Master-Studiengangs Health Care Informatics, der erst seit einem Jahr angeboten wird, darf sich nun über einen riesigen Erfolg freuen. Studiengangsleiterin Anne Busch und ihrem Team wurde für das Lehrveranstaltungskonzept „Software Development Process VO - interaktiv & digital für unsere Gesundheitsversorgung“ der Ars Docendi-Staatspreis für exzellente Lehre verliehen. Damit geht der renommierte Preis bereits zum zweiten Mal seit 2019 an die FH Wiener Neustadt.

Wiener Neustadt, 23. September 2022 – Als sie vor genau einem Jahr als designierte Studiengangsleiterin im neuen Master-Studiengang Health Care Informatics an der Fachhochschule Wiener Neustadt anfing, hätte Anne Busch damit wohl nicht gerechnet: Zusammen mit den beiden Lehrenden Michael Tesar und Kerstin Stöckelmayr vom Institut für Informatik setzte sie sich gegen 40 andere Einreichungen durch und durfte den Ars Docendi-Staatspreis für exzellente Lehre in der Kategorie „Lehre und Digitale Transformation“ entgegennehmen.

„Wir freuen uns wirklich sehr über diese Auszeichnung. Sie bestätigt uns in unserem Streben, in unseren Lehrkonzepten immer wieder neue Wege zu gehen und innovative Elemente einzubringen. Uns ist es wichtig, dass Lehrinhalte mit dem aktuellen Stand der Wissenschaft verknüpft werden. Zusätzlich sollen Studierende in der Lage sein, die Anwendung von Wissenschaftserkenntnissen auf Problemstellungen aus dem Gesundheitsbereich kritisch zu reflektieren“, so Busch.

„Wir setzen regelmäßig kräftige Ausrufezeichen“

Für die FH Wiener Neustadt bedeutet der Gewinn des Trios bereits den zweiten Ars Docendi innerhalb von drei Jahren. 2019 wurden Karin Wegenstein und Karin Dobernig für ein Lehrkonzept ausgezeichnet, das innovative Methoden der Kompetenzüberprüfung mit multimedial aufbereiteten Lernunterlagen und ineinandergreifenden Austausch- und Reflexionsprozessen kombiniert. Nachdem die Preisträgerinnen 2019 aus der Fakultät Wirtschaft kamen, dürfen sich nun die Fakultäten Gesundheit und Technik über das siegreiche Projekt freuen, das den Titel „Software Development Process VO - interaktiv & digital für unsere Gesundheitsversorgung“ trägt.

„Zwei Preise innerhalb von drei Jahren für Teams aus völlig unterschiedlichen Fachdisziplinen zeigen die tiefe Verankerung guter wissenschaftlicher Lehre an der FHWN. Der Staatspreis Ars Docendi ist Lohn für beständige Investition in hochschulische Weiterentwicklung, von der unsere Studierenden profitieren. Dass der Preis nun an Kolleginnen und Kollegen aus einem Studiengang geht, der erst vor einem Jahr gestartet ist, freut uns umso mehr“, jubelt CEO Armin Mahr über die erneute staatliche Auszeichnung der Fachhochschule Wiener Neustadt.

Glückwünsche kommen auch von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Ich gratuliere der Studiengangsleiterin und den beiden Lehrenden ganz herzlich zu diesem großen Erfolg. Wieder einmal zeigt somit der Hochschulstandort Niederösterreich auf. Das ist eine Bestätigung des eingeschlagenen Weges und Beleg dafür, dass wir zu Recht stolz auf unsere Fachhochschulen sein können! Es freut mich auch ganz besonders, dass es die Auszeichnung für ein Projekt im Bereich der Gesundheit gibt. Das zeigt, dass wir in Niederösterreich, wenn es um das höchste Gut des Menschen, die Gesundheit, geht, nicht nur in der Behandlung und der Forschung bestens aufgestellt sind, sondern auch in der Lehre. Ich wünsche dem Team des Master-Studiengangs ´Health Care Informatics` weiterhin viel Freude bei ihrer herausragenden Lehrtätigkeit!“

Das siegreiche Projekt

Die Lehrveranstaltung „Software Development Process“ (Organisationsform Vorlesung) beschäftigt sich im neuen Studiengang „Master Health Care Informatics“ für berufsbegleitende Studierende digital, interaktiv und kollaborativ mit dem Thema des Softwareentwicklungsprozesses.

In der Konzeptionierung und Durchführung gingen die Vortragenden mithilfe vielfältiger digitaler Interaktionsräume neue Wege. Einfache Tools aus der Praxis unterstützen hierbei: „Mentimeter“ wird genutzt, um Stimmungen im Auditorium einzufangen oder kleine Umfragen durchzuführen. Mit „GoodNotes“ wurden die gewünschten Sachverhalte und Zusammenhänge visualisiert und gleichzeitig in MS Teams übertragen. „Mit der Durchführung der Lehrveranstaltung wird praxisnah agiles Arbeiten und virtuelle Zusammenarbeit an der Schnittstelle IT und Gesundheit erlebbar gemacht. Wichtig hierbei ist, dass Inhalte nicht nur theoretisch besprochen, sondern im digitalen Raum auch visualisiert werden, um Arbeits- und Lernerlebnisse ansprechend zu gestalten“ so Michael Tesar.

Die Gestaltung digitaler Lösungen verlangt nach interdisziplinärem Handeln und dieser Herausforderung stellten sich die Studierenden im Rahmen eines selbstgestalteten, forschungsgeleiteten Diskurses. So wie in der Architektur neben dem eigentlichen Grundriss eines Gebäudes auch Gedanken um Materialität, Umfeld und Wirtschaftlichkeit eine große Rolle spielen, müssen Digital Designer ähnliche Gedanken zu seinem Produkt machen.

„Das bedeutet, dass eben nicht nur die Software-Entwicklung und das dazugehörige Interface-Design, sondern eben auch Aspekte wie (Arbeits-)Prozessgestaltung, Wirtschaftlichkeit, Sozialwissenschaften, Kommunikationsdesign und wissenschaftliches Arbeiten sowie viele andere zumindest soweit verstanden und in der Gestaltung von digitalen Produkten berücksichtigt werden müssen, dass im Zweifel entsprechende Expertise zielführend hinzugezogen werden kann“, gibt Kerstin Stöckelmayr Einblicke in die vielfältigen Themen der Lehrveranstaltung. Um die Übersicht über all das behalten zu können, griffen die Vortragenden auf „Miro“ zur visuellen Verwaltung der Inhalte und der Organisation der Lehrveranstaltung zurück.

Die Preisträgerinnen und Preisträger
Anne Busch

Anne Busch studierte Wirtschaftsingenieurwesen an der Leuphana Universität Lüneburg sowie an der TU Braunschweig. Ihr Doktorat absolvierte sie im Rahmen eines EU-Projektes an der Leuphana Universität Lüneburg in Volkswirtschaft zum Thema Gesundheitsökonomie. Sie verfügt über mehrjährige Berufserfahrung u.a. als Unternehmensberaterin, Projektmanagerin im österreichischen Gesundheitswesen und als Ökonomin.

Busch arbeitete u.a. als Projektmanagerin bei der IT-Services der Sozialversicherung GmbH und als Ökonomin bei Statistik Austria in der Direktion Volkswirtschaft zur Berechnung der Gesundheitsausgaben. Seit Mai 2021 leitet Anne Busch den Masterstudiengang Health Care Informatics an der FH Wiener Neustadt. Vor ihrem Wechsel an die FH Wiener Neustadt war sie Stiftungsprofessorin für Microeconomics of Competitiveness am Institute for Business Ethics and Sustainable Strategy (IBES) an der FH-Wien der WKW.

Michael Tesar

Michael Tesar studierte Informatik an der Technischen Universität Wien und promovierte am Fachbereich Rechtswissenschaften der Technischen Universität Wien in Informatik. Seit 2006 ist er nebenberuflich Lehrender an unterschiedlichen Hochschulen und Vortragender auf Fachkonferenzen. Als Gründer und Geschäftsführer leitet er seit 2007 die see-it.consulting KG. Er ist Berater, Coach und Mentor für die Themen Requirements Engineering, Projektmanagement, Hochschulmanagement, Digitalisierung und Prozessmanagement.

Kerstin Stöckelmayr

Kerstin Stöckelmayr studierte Informatik und Mathematik an der Universität Wien und der Technischen Universität Wien. Sie promovierte am Institute of Visual Computing and Human-Centered Technology – Forschungsbereich Human Computer Interaction der Technischen Universität Wien in Informatik. Weiter ist sie ausgebildete Qualitätsmanagerin und Lerncoach. Seit 2011 ist sie nebenberuflich Lehrende an Hochschulen. Sie ist Teilhaberin der see-it.consulting KG und Beraterin für Projektmanagement, Requirements Engineering, Usability, Didaktik und Qualitätsmanagement.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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