Aussendung vom 24.11.2025

Holz ins All: Nachhaltige Materialien für die Satelliten der Zukunft

Forschungsprojekt "GLOW" © FOTEC

Kick-off-Meeting des bis 2027 andauernden Forschungsprojekts

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Die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH, das Forschungsunternehmen der Fachhochschule Wiener Neustadt, startet gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Holz – Wood K plus – das innovative Forschungsprojekt „Green Low-Earth Orbit Woodcraft“ (GLOW). Ziel ist es, herauszufinden, ob technisch modifizierte Holzmaterialien als umweltfreundliche Alternative zu Aluminiumlegierungen im Satellitenbau eingesetzt werden können.


Wiener Neustadt, 24. November 2025 – Gemeinsam mit der Fachhochschule Wiener Neustadt betreibt die FOTEC das erste ESA Lab in Österreich, das sich der Entwicklung und Erprobung von Kleinsatelliten widmet. Angesichts des rasanten Wachstums der Satellitenindustrie – bis 2030 sollen zehntausende neue Satelliten die Erde umkreisen – rückt dabei auch die ökologische Dimension der Raumfahrt in den Fokus: Beim Wiedereintritt ausgedienter Satelliten entstehen durch Aluminiumlegierungen große Mengen an Aluminiumoxid-Partikeln, die die Atmosphäre beeinflussen können.

Nachhaltige Alternativen für die Raumfahrt

GLOW will hier eine nachhaltige Alternative schaffen. Holzbasierte Hochleistungswerkstoffe sind leicht, stabil und temperaturbeständig – ideale Eigenschaften für den Einsatz im All. Zudem ermöglichen sie eine gezielte Verbrennung der Strukturelemente von Satelliten beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

„Mit Forschungsprojekten im Rahmen unseres ESA Labs entwickeln wir neue Kleinsatellitenplattformen, die in Leistung und Effizienz über herkömmliche Modelle hinausgehen sollen. Dabei wollen wir aktiv zur Zero Debris Charter der ESA beitragen – einerseits mit elektrischen und grünen chemischen Antriebssystemen und andererseits mit dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien“, erklärt Bernhard Seifert, Bereichsleiter Aerospace Engineering bei der FOTEC.

Erste Begutachtungen zeigen: Holzbasierte Komponenten in Satelliten setzen beim Wiedereintritt deutlich weniger Partikel frei als solche mit Komponenten aus Aluminiumlegierungen. Ihre Produktion benötigt zudem weniger Energie und verursacht geringere CO₂-Emissionen. Auch diese Umwelteffekte werden im Projekt genauer untersucht.

Hightech-Holz mit Zukunftspotenzial

„Mit GLOW wollen wir holzbasierte Hightech-Materialien in die Raumfahrt bringen – als nachhaltige, leistungsfähige Werkstoffe mit enormem Zukunftspotenzial. Unser Ziel ist es, zu zeigen, dass biobasierte Materialien nicht nur auf der Erde, sondern auch im All eine echte nachhaltige Alternative darstellen“, erklärt Christian Hansmann, Bereichsleiter Massivholz und Holzverbundwerkstoffe bei Wood K plus.

Durch die Verbindung von Holzwissenschaft, Materialtechnik und Raumfahrttechnologie soll GLOW die Machbarkeit biobasierter Leichtbaustrukturen im Weltraum demonstrieren. Die Erkenntnisse könnten weit über die Satellitenindustrie hinausreichen – etwa in die Luftfahrt oder den Automobilbau, wo nachhaltige Hochleistungsmaterialien zunehmend gefragt sind.

GLOW nimmt Fahrt auf

Das Kick-off-Meeting mit allen beteiligten Partnern hat bereits stattgefunden. Das von der FOTEC koordinierte Projekt läuft von Oktober 2025 bis März 2027 und wird im Rahmen des Austrian Space Applications Programms der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft gefördert.

GLOW steht in direktem Einklang mit der Zero Debris Charter der Europäischen Weltraumorganisation ESA, mit der bis 2030 die Entstehung von Weltraummüll drastisch eingeschränkt werden soll. Damit leistet das Projekt einen maßgeblichen Beitrag zu den europäischen Klimaneutralitätszielen.


Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an drei Standorten und sieben unterschiedlichen Studienorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit 90 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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Bilder (3)

Forschungsprojekt GLOW
1 024 x 768 © FOTEC
Forschungsprojekt GLOW
804 x 643 © Wood K plus
Forschungsprojekt GLOW
906 x 525 © Wood K plus (AI-generated)


Kontakt

Michelle Steiner
Michelle Steiner, MA

PR Management
media@fhwn.ac.at