Aussendung vom 14.04.2022

FOTEC-Expertin Dr. Tijen Seyidoglu erhält ÖGUT-Umweltpreis

FOTEC-Expertin Dr. Tijen Seyidoglu erhält ÖGUT-Umweltpreis © FHWN

Preisträgerin Tijen Seyidoglu mit FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl

Zu dieser Aussendung gibt es: 1 Bild
Zum bereits 35. Mal vergab die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) heuer den ÖGUT-Umweltpreis. Vom Forschungsprojekt bis zum Geschäftsmodell, von der Grätzlinitiative bis zum internationalen Konzern – technologische und soziale Innovationen, die den Energie- und Ressourcenverbrauch senken und zur sozialen Nachhaltigkeit beitragen, hatten die Chance auf eine Auszeichnung. In der Kategorie „Frauen in der Umwelttechnik“ erhielt die FOTEC-Expertin Tijen Seyidoglu den begehrten Preis.

Wiener Neustadt, 14. April 2022 - Unter dem Motto „Frauen vor!“ vergibt die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) jährlich den ÖGUT-Umweltpreis an Expertinnen im Bereich angewandter umweltbezogener Forschung und Technologieentwicklung in Österreich, die in einem schwierigen Umfeld ihre Kompetenz zeigen und Karriere machen. Voraussetzungen, die definitiv auf Tijen Seyidoglu zutreffen.

Bei der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt, arbeitet die gebürtige Türkin an der Entwicklung von Katalysatoren, die es ermöglichen, konzentrierten Wasserstoffperoxid bei Start- und De-Orbit-Operationen in der Raumfahrt einzusetzen. H2O2 ist umweltfreundlicher und sicherer als der bisher verwendete giftige und krebserregende Treibstoff Hydrazin, der in chemischen Triebwerken zum Einsatz kommt. Der Katalysator muss gegen hohe Temperaturen beständig sein und gute mechanische Eigenschaften aufweisen, um die rauen Bedingungen in der Zersetzungskammer zu überstehen. Für die beiden Weltraumorganisationen NASA und ESA hat die Entwicklung eines neuen und umweltfreundlichen Flüssigtreibstoffs und seine Verifizierung auf hohen Technology Readiness Levels (TRLs) absolute Priorität.

„Ich freue mich sehr für Tijen Seyidoglu und gratuliere ihr herzlichst zu dieser tollen Auszeichnung. Tijen setzt sich in der Tat mit Herz und Blut sowohl für die Nachhaltigkeit unserer chemischen Antriebssysteme als auch für die Erhöhung des Frauenanteils in technischen Studienrichtungen ein“, erläutert FOTEC Geschäftsführer Helmut Loibl.

Ein ökologisches Vorbild – beruflich und privat

Die Forscherin legt sowohl beruflich als auch privat hohen Wert darauf, ökologisch ein Vorbild zu sein – bei der Auswahl der Verkehrsmittel ebenso wie bei der Auswahl von Lieferanten. Dem Kindheitstraum, Astronautin zu werden, hat sie sich mit dieser Berufswahl so weit wie möglich angenähert und möchte auch andere Frauen dazu ermutigen: „Ich setze mich dafür ein, die Zahl der Frauen in technischen Berufen durch Mentoring und Unterstützung junger Mädchen und Frauen zu erhöhen. Ich möchte, dass die Stimme der Frauen gehört wird, so wie es Marie Curie und ihre Tochter getan haben", meint Seyidoglu.

Ihren Master und PhD in Chemieingenieurwesen hat sie in der Türkei (Ankara) erworben, während ihrer Promotion und als Postdoktorandin absolvierte Seyidoglu Forschungsaufenthalte in den USA und Deutschland. Acht Jahre lang war sie außerdem als leitende Systemingenieurin und F&E Ingenieurin bei der Roketsan Inc. in Ankara tätig. Seit 2018 verstärkt sie als Senior Scientist das Team der FOTEC.

In der Erklärung der Jury wurde betont, dass Tijen Seyidoglu in einem männerdominierten Umfeld und in einem anspruchsvollen Forschungsbereich eine beeindruckende Karriere vorzuweisen hat. Außerdem überzeugte die Jurorinnen und Juroren, dass sie einen großen Teil ihres Karriereweges außerhalb ihres Mutterlandes zurückgelegt hat.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at