Aussendung vom 27.01.2025
Wieselburg, 27. Jänner 2025 – Ob Lebensmittel, Elektrogeräte oder Textilwaren – Gesellschaft, Wirtschaft und Industrie erzeugen jeden Tag Stoffe, die gemeinhin als Abfall deklariert werden. Von Verpackungen über nicht mehr funktionstüchtige Produkte bis hin zu Reststoffen der Produktion reicht die Liste jener Waren, deren Potentiale Studierende des Bachelor-Studiengangs „Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft“ nun in den Bezirken Melk und Scheibbs aufzeigen sollen.
Die Ergebnisse der Analyse sollen dabei helfen, wichtige Schritte in Richtung einer zukunftsfähigen und umweltbewussten Entwicklung der Region aufzuzeigen. Basierend auf der Materialflussanalyse können konkrete Handlungsansätze für Unternehmen, Gemeinden und lokale Akteure erarbeitet werden, um Kreislaufwirtschaft effektiv umzusetzen.
„Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für ein besonderes Merkmal unseres Studiengangs: Die Möglichkeit, Arbeit und Studium miteinander zu verbinden. Durch flexible Stundenpläne und die enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft können Studierende bereits während des Studiums praktische Erfahrungen sammeln und Netzwerke aufbauen. Dies erhöht nicht nur die Chancen auf einen reibungslosen Übergang in den Beruf, sondern unterstützt auch eine praxisnahe Ausbildung, die theoretisches Wissen mit realen Herausforderungen verknüpft“, sagt Studiengangsleiter
Emmerich Haimer.
„Kann das weg?“Im Rahmen des Projekts untersuchen die Studierenden lokale Stoffflüsse, um eine fundierte Grundlage für die Entwicklung regionaler Kreislaufwirtschaftsstrategien zu schaffen. Vereinfacht gesagt geht es darum, vermeintlichen Müll nicht einfach in den Müll zu werfen, sondern Strategien zu entwickeln, den Abfall wieder zu verwenden – also dem Kreislauf wieder zuzuführen. In den teilnehmenden Gemeinden freut man sich auf die Zusammenarbeit und ist neugierig auf die Ergebnisse der Studierenden.
„Die Zusammenarbeit ist naheliegend, da ein Teil der angebotenen Studienzweige genau in die Kerbe des Leitbilds unserer Region schlagen. Wir sind deshalb sehr dankbar, dass wir gleich zu Projektstart eine Zusammenarbeit erwirken konnten. In dieser ersten Phase werden Stoff- und Abfallströme in der gesamten Modellregion durchleuchtet, die die Grundlage für den weiteren Projektfortschritt darstellen. Wir sind schon sehr gespannt auf das Ergebnis dieser Materialflussanalyse“, meint
Thomas Prenner, Geschäftsführer des Gemeindeverbands für Umweltschutz und Abgabeneinhebung im Bezirk Scheibbs.
Studierende, Gemeinden, Natur: Alle profitierenUnd auch auf Studierendenseite blickt man den Herausforderungen mit großer Vorfreude entgegen: „Mit Projekten wie diesen können wir das Erlernte praxisnah neben unserem berufsbegleitenden Studium anwenden und auch wichtige Kontakte zur Wirtschaft knüpfen. Es zeigt uns jetzt schon den Bedarf an ausgebildeten "Kreislaufdenkern" und wie gut der Studienlehrgang auf die Wirtschaft und zukünftige nachhaltige Lösungen ausgerichtet ist“, sieht Student
Anton Enzinger den großen Nutzen für alle am Projekt Beteiligten.
Nicht zuletzt die Natur soll als großer Gewinner des Projekts hervorgehen, das ein herausragendes Beispiel für die enge Zusammenarbeit zwischen akademischen Institutionen, der regionalen Wirtschaft und Umweltinitiativen darstellt. Die Ergebnisse fließen in den laufenden Prozess zur Etablierung eines
regionalen Netzwerks für Kreislaufwirtschaft ein und tragen so zur Umsetzung langfristiger Nachhaltigkeitsziele bei. Die GVUs sowie alle beteiligten Partner sind überzeugt, dass die entwickelten Kreislaufwirtschaftsstrategien nicht nur einen ökologischen, sondern auch einen ökonomischen Mehrwert für die Region Melk und Scheibbs schaffen werden.