Aussendung vom 11.03.2025

Campus Wieselburg forscht an nachhaltiger Wassernutzung

Christian Maier von der FH Wiener Neustadt © FHWN

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bachelorstudiengang "Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft" und Projektleiter

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Die FH Wiener Neustadt erforscht in einem neuen Projekt am Campus Wieselburg innovative Lösungen für eine nachhaltige Wassernutzung. Ziel ist es, Technologien zur Wiederaufbereitung zu optimieren und in der Praxis anzuwenden. Studierende sind aktiv in die Forschung eingebunden, während eine Zusammenarbeit mit der Lebensmittelindustrie darauf abzielt, Wassermanagementstrategien weiterzuentwickeln und effizienter zu gestalten.


Wieselburg, 11. März 2025 – Ob in Haushalten, der Industrie oder der Landwirtschaft – der Bedarf an sauberem Wasser steigt stetig. Gleichzeitig werden natürliche Wasserquellen knapper, und die Qualität des verfügbaren Wassers ist nicht überall gesichert. Besonders in dicht besiedelten Regionen und wasserintensiven Produktionsbereichen stellt dies eine wachsende Herausforderung dar. Eine Lösung liegt in der zirkulären Wassernutzung: Durch gezielte Aufbereitungsverfahren kann Wasser mehrfach verwendet und so der Verbrauch natürlicher Ressourcen reduziert werden. Hier setzt ein Forschungsprojekt der FH Wiener Neustadt an, das innovative Strategien zur nachhaltigen Nutzung und Wiederaufbereitung von Wasser entwickelt.

Nachhaltige Wassernutzung erfordert technologische Lösungen und praxisnahes Know-how. Im Projekt wird dieses Wissen durch eine modulare Wasseraufbereitungsanlage am Campus Wieselburg vermittelt und weiterentwickelt. Die Anlage dient sowohl der Lehre als auch der Forschung und ermöglicht Kooperationen mit regionalen Partnerunternehmen. „Wir untersuchen, wie Wasser effizient aufbereitet und beispielsweise aus sekundären Quellen gewonnen werden kann, um nachhaltige Nutzungskonzepte für die Zukunft zu entwickeln“, erklärt Christian Maier, Projektleiter an der FHWN.

Innovative Infrastruktur trifft Studierende

Eine Förderung im Wert von 170.000€ durch die Gesellschaft für Forschungsförderung ermöglichte den Aufbau und die Inbetriebnahme der Wasseraufbereitungsanlagen am Campus Wieselburg. Ab diesem Sommersemester werden sie erstmals in der Lehre genutzt, konkret im Bachelor-Studiengang „Nachhaltige Produktion & Kreislaufwirtschaft“, um reale Einblicke in Wasseraufbereitungstechnologien zu vermitteln. Auch der Master „Lebensmittelproduktentwicklung & Ressourcenmanagement“ sowie die biotechnischen Studiengänge am Biotech Campus Tulln können die Anlagen für Forschung und Lehre nutzen.

Studierende sind von Beginn an in die Forschung eingebunden – sei es durch Abschlussarbeiten oder Forschungspraktika. Sie arbeiten an Datenerhebungen in Betrieben oder testen neue Aufbereitungsverfahren an den High-Tech-Pilotanlagen im Technikum zur Aufbereitung der Prozesswässer. Erste Abschlussarbeiten, darunter eine Bachelorarbeit zur Nutzung der Anlagen, sind bereits angelaufen.

Smartes Wassermanagement für die Industrie

Aufbauend auf die bestehende Infrastruktur arbeitet die FH Wiener Neustadt in Zusammenarbeit mit dem Lebensmittelcluster Niederösterreich an einem Kooperationsprojekt mit mehreren Unternehmen. Erste Abstimmungen mit interessierten Betrieben und Verwaltungseinrichtungen haben bereits stattgefunden. Ziel ist es, Wassermanagementstrategien für lebensmittelproduzierende Betriebe zu analysieren und zu optimieren.

Ein zentraler Ansatz dabei ist die Pinch-Analyse, eine im Energiesektor bewährte Methode, die systematisch auf das Wassermanagement angewendet werden soll. Sie hilft nicht nur, Einsparpotenziale und Engpässe zu identifizieren, sondern auch konkrete Maßnahmen zur Ressourcenschonung und Qualitätssicherung in produzierenden Betrieben abzuleiten. Die entwickelte Methodik wird mit den Pilotanlagen am Campus Wieselburg kombiniert, um Strategien zur erweiterten Wasserintegration zu testen.

Zum Beispiel kann dadurch in der Gemüseverarbeitung Wasser, das am Ende der Prozesskette anfällt, in vorangehenden Verarbeitungsschritten – etwa in Waschprozessen – anstelle von Frischwasser wiederverwendet werden. Dabei können Filter wie Sand- oder Membranfiltrationsanlagen für die Einhaltung höherer Reinheitsstandards sorgen.

Besonders in der Lebensmittelproduktion, wo viel Wasser eingesetzt wird und strenge Hygienevorschriften einzuhalten sind, gewinnt eine effiziente Nutzung zunehmend an Bedeutung. „Durch die Verbindung analytischer Methoden und anwendungsorientierter Forschung unterstützen wir Unternehmen dabei, ihr Wassermanagement zu optimieren und sich gezielt darauf vorzubereiten, auf potenzielle Engpässe in den kommenden Jahrzehnten angemessen zu reagieren“, erklärt Maier abschließend.


Die Fachhochschule Wiener Neustadt, Campus Wieselburg
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.500 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Der Campus Wieselburg versteht sich als Hotspot für Nachhaltigkeit und Sustainable Innovation sowie Marketing und Consumer Science. Mit 20 Jahren Markt- und Forschungserfahrung in den zukunftsträchtigen Bereichen Erneuerbare Energien, Kreislaufwirtschaft, Lebensmittelwissenschaften sowie Markt- und Konsumentenforschung, zählt der Campus Wieselburg zu den landesweit führenden Kompetenzzentren. Lehre und Forschung orientieren sich in allen Spezialisierungen an den Leitwerten Praxisnähe, Interdisziplinarität und Nachhaltigkeit. Mit dem neu gegründeten Institut für Nachhaltigkeit setzt der Campus Wieselburg ein weiteres Ausrufezeichen für die wegweisende Kompetenzentwicklung. Ein Ort, der Innovation, Digitalisierung & Landwirtschaft optimal vereint ist auch der Campus Francisco Josephinum in Wieselburg, wo der in Österreich einzigartige Bachelor-Studiengang Agrartechnologie & Digital Farming angeboten wird.

wieselburg.fhwn.ac.at/
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