Aussendung vom 02.08.2024

FOTEC: Autonomes Filtersystem als Unterstützung für den ABC-Schutz

FOTEC: Autonomes Filtersystem als Unterstützung für den ABC-Schutz © FOTEC

FOTEC: Autonomes Filtersystem als Unterstützung für den ABC-Schutz

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Nach über drei Jahren intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit wurde das Projekt E-Steril erfolgreich abgeschlossen. Die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH, das Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt, leitete das Konsortium und koordinierte die Zusammenarbeit der beteiligten Partnerinnen und Partner. Ziel des Projekts war es, ein autonomes, sensorgesteuertes Filtersystem für den ABC-Kollektivschutz zu entwickeln, das schädliche Keime und chemische Kampfstoffe wirksam zerstört.

Wiener Neustadt, 2. August 2024 – Was passiert, wenn es zu einem Chemieunfall, einem atomaren Zwischenfall oder einem Terroranschlag mit biologischen Waffen kommt? Die ABC-Abwehr umfasst Maßnahmen zum Schutz, zur Abwehr und zur Beseitigung gefährlicher Substanzen, die durch Unfälle oder Angriffe freigesetzt werden können. Wenn sich Personen in so eine Freisetzung begeben, werden ABC-Schutzanzüge aber auch speziell ausgerüstete Spezialfahrzeuge mit ABC-Schutzbelüftungsanlagen eingesetzt, um Menschen zu schützen. Hier setzt die Forschung der FOTEC an: Im Rahmen des Projekts E-Steril wurde ein Filtersystem entwickelt, das hochreaktive Moleküle erzeugt, um schädliche Keime oder chemische Kampfstoffe abzubauen.

„Zusammen mit Attophotonics Biosciences GmbH/RHP, dem Österreichischen Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) sowie dem Bundesministerium für Landesverteidigung konnten wir erfolgreich nachweisen, dass unser gemeinsam entwickelter Labordemonstrator die Anforderungen des Bundesministeriums für Landesverteidigung erfüllt. Und die Anforderungen waren alles andere als trivial“, berichtet FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl.

Innovative Lösung für ABC-Schutzbelüftungssysteme

Das Projekt E-Steril zielte darauf ab, ein autonomes, durch Sensoren gesteuertes Filtersystem für den ABC-Kollektivschutz zu entwickeln. Dieses System erzeugt elektrochemisch hochreaktive Moleküle, die schädliche Keime, wie etwa das Corona-Virus sowie chemische Kampfstoffe wirksam zerstören. Das entwickelte Luftfiltermodell enthält ein integriertes Applikationssystem, das bei Bedarf eine wässrige Dekontaminationslösung auf den Luftfilter aufträgt, während der notwendige Luftdurchsatz erhalten bleibt. Die Wirksamkeit der Innovation wurde erfolgreich durch chemische und mikrobiologische Tests geprüft.

„Es ist uns gelungen, eine ökologisch verträgliche Lösung zu entwickeln, die eine hohe Wirksamkeit bei guter Energieeffizienz zeigt. Es hat Freude gemacht, ein derart erfolgreiches Projekt zu leiten“, so Projektleiter Roland Palkovits.

Nachweislich wirksame Technologie

Durch die Entwicklung des Systems konnten erfolgreich Gefahrenstoffe wie Chemikalien und Keime auf dem Filtermaterial effektiv beseitigt und der Filter teilweise regeneriert werden. Das System ist energieeffizient und kann deshalb über das Bordnetz eines militärischen Fahrzeuges mit ABC-Schutzbelüftung betrieben werden, wobei es auch mit diesem kommunizieren kann. Es ist geplant, die Technologie in einem Folgeprojekt weiterzuentwickeln und auf zusätzliche Anwendungsgebiete auszuweiten.

Das Projekt, das im März 2024 nach fast genau drei Jahren abgeschlossen wurde, erhielt Fördermittel in Höhe von etwa 650.000 Euro von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FFG im Rahmen des Verteidigungsforschungsprogramms FORTE, das durch das Bundesministerium für Finanzen bereitgestellt wird. Die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH leitete das Konsortium mit insgesamt elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und spielte eine zentrale Rolle in der Entwicklung. Aktiv beteiligt waren zudem das Unternehmen Attophotonics Biosciences GmbH/RHP, das Österreichische Forschungsinstitut für Chemie und Technik (OFI) sowie das Bundesministerium für Landesverteidigung.

Die Fachhochschule Wiener Neustadt
Die FH Wiener Neustadt zählt zu den Top-Bildungseinrichtungen des Landes und ist Gestalter sowie Vorbild am heimischen FH-Sektor. Mittels praxisnaher Ausbildung, internationaler Vernetzungen und innovativer Forschungsarbeit werden gefragte Persönlichkeiten ausgebildet. Aktuell bietet die FH Wiener Neustadt an den fünf Standorten in Wiener Neustadt, Wieselburg, Tulln, Wien und Salzburg insgesamt 47 Studiengänge an den fünf Fakultäten Wirtschaft, Technik, Gesundheit, Sport und Sicherheit an. Dies eröffnet den mehr als 4.600 Studierenden eine Vielzahl an Karriereperspektiven. Mehr als 500 MitarbeiterInnen und rund 1.000 ReferentInnen sorgen dabei für die hohe Praxisrelevanz der Ausbildung und einen modernen sowie effizienten Lehrbetrieb. Die FH Wiener Neustadt verfügt über ein eigenes, preisgekröntes Forschungsunternehmen – die FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH – und kooperiert mit rund 100 Partnerhochschulen weltweit. Die FHI (Fachhochschul-Immobiliengesellschaft der FHWN) realisierte in den vergangenen Jahren zahlreiche Leuchtturm-Projekte auf internationalem Top-Level, wie den Bau des Hauses der Digitalisierung am Biotech Campus Tulln, den City Campus Wiener Neustadt oder sämtliche Campuserweiterungen. Der Campus Wieselburg gilt als Hotspot für Nachhaltigkeit, Sustainable Innovation und als Zentrum für Marketing und Consumer Science. Der Biotech-Campus Tulln etabliert sich zunehmend als zentrale Anlaufstelle in Sachen Forschung, Innovation und Digitalisierung. Neben der laufenden Weiterentwicklung des Studienangebots und der aktiven Vernetzung durch internationale Kooperationen, sind die Eröffnung des Innovation Labs in Wiener Neustadt und die Implementierung des Instituts für Nachhaltigkeit wesentliche Meilensteine im Ausbau der FHWN sowie des Wissenschaftsstandortes Niederösterreich.

fhwn.ac.at

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