Aussendung vom 13.06.2023
Tulln, 13 . Juni 2023 – Schimmelpilze der Gattung Fusarium sind vor allem wegen ihrer toxischen und zum Teil krebserregenden Nebenprodukte bekannt, die weltweit das Getreide belasten und so zu Ernteausfällen und damit Hungersnöten führen können. Obwohl die Pilze an sich für den Menschen harmlos sind, produzieren einige Arten hochtoxische Nebenprodukte, sogenannte Mykotoxine. Diese können ab einer gewissen Dosis Erbrechen, Durchfall, Blutungen und Nierenversagen verursachen. Noch existieren keine Kontrollmethoden, die gänzlich verhindern können, dass Fusarium-infiziertes Getreide auf den Markt gelangt.
In der Biotech-Hochburg Tulln arbeiten Forschende im Rahmen des Projekts „OMICS 4.0“ unter der Leitung von
Rainer Schuhmacher und
Christoph Büschl (IFA-Tulln) an Methoden, mit denen sich die sogenannte „Ährenfusariose“ besser verstehen und so besser bekämpfen lässt. Außerdem wurden auch Biomarker für die Darmgesundheit von Rindern und Schweinen untersucht und an einem Tool zur besseren Analyse von OMICS-Daten gearbeitet.
Meilenstein für die FH Wiener Neustadt„Das campusübergreifende Digitalisierungsprojekt OMICS 4.0. begleitet uns seit dem Aufbau des Studiengangs Bio Data Science und der Planung des Hauses der Digitalisierung. Es ist daher ein wichtiger Meilenstein für die FHWN und umso mehr freut es mich, dass die Tagung in unseren neuen Räumlichkeiten stattfindet“, erklärt
Birgit Herbinger, Studiengangsleiterin für Biotechnische Verfahren am Biotech Campus Tulln der FHWN.
Die Wortneuschöpfung OMICS stammt aus dem Bereich der Biologie dient als Oberbegriff für molekularbiologische Methoden, die mit dem Suffix "-omic" enden. OMICS-Technologien sind heute nicht mehr aus der Medizin wegzudenken. Mit Hilfe hochtechnologischer, computergestützter Geräte werden weitgehend automatisiert unzählige, biologische Proben analysiert. So ist es möglich parallel deren Gene, Proteine und Stoffwechselprodukte zu ermitteln. Die so gewonnenen Ergebnisse können so in der Bioinformatik mithilfe von Hochleistungsrechnern und künstlicher Intelligenz gefiltert, verarbeitet und ausgewertet werden.
Auf Forschung angewiesenDie Zusammenarbeit der Bereichen Bio Data Science und Biotechnische Verfahren, wie es sie am Biotech Campus Tulln der FHWN gibt, hat die rasante Weiterentwicklung der OMICS-Disziplinen in den letzten Jahren möglich gemacht. Mediziner*innen, Biolog*innen und Analyst*innen sind heute nämlich mehr denn je auf die Unterstützung von Forschenden aus diesen Bereichen angewiesen, die neuartige Algorithmen und maßgeschneiderte Bioinformatik-Werkzeuge zur leichteren Interpretation von komplexen bioanalytischen Daten entwickeln.
Eine weitere Säule der erfolgreichen Dateninterpretation stellt zudem die Kommunikation zwischen Bioinformatiker*innen und Wissenschaftler*innen benachbarter Disziplinen dar. Das Symposium „Data4Omics“ bot diesen eine Plattform, um ihre Ergebnisse zu teilen, Ideen auszutauschen und sich mit anderen Forschenden dieses Bereichs zu vernetzen.
Neueste Entwicklungen im Haus der Digitalisierung"Das Meeting war eine ausgezeichnete Gelegenheit, einen Überblick über die neuesten Entwicklungen in der Analyse von OMICS-Daten zu bekommen und potentielle Kollaborationen zu besprechen. Vielen Dank für die Organisation und die Einladung“, lobt
Gerhard Thallinger, Institute of Biomedical Informatics, TU Graz.
Auch
Ulrik Sundekilde, Assoc. Professor an der Aarhus University in Dänemark und Lektor im Studiengang Bio Data Science, zeigte sich begeistert von dem Event:” Wir arbeiten zwar mit unterschiedlichen Materialien, aber mit denselben Analysetechniken, sodass wir dieselben Bioinformatik-Tools auf innovative Weise nutzen können, um das Wesentliche aus den uns zur Verfügung stehenden Daten herauszuholen – und wir können voneinander lernen!“
Weitere Infos zum Data4OMICS Symposium finden Sie hier.