Studentin der FH Wiener Neustadt am Campus Wieselburg erforscht die Energieversorgung am Mount Everest-Base Camp Wieselburg, 10. April 2019 - „Es geht um die Energie, die beim Heizen, Kochen und für die Aufbereitung von Warmwasser verbraucht wird“, beschreibt Lausegger ihr Studienobjekt. Dafür untersucht sie die Anlagen, Stromnetze und Transportwege für die benötigten Energieträger. Erste Erkenntnisse zeigen Unterschiede, die von der Seehöhe und der Entfernung zu bewohntem Gebiet abhängen. So wird ab 4.000 Meter über dem Meeresspiegel mit getrocknetem Yak-Kot geheizt. Fürs Kochen werden wiederum ausschließlich fossile Brennstoffe wie Gas und Benzin verwendet. Da Nepal nicht auf eigene Gas- und Ölvorkommen zurückgreifen kann, muss der aus Indien importierte Bedarf in einem ersten Schritt zum Taksindu-Pass befördert werden. Von dort aus transportieren Esel, Yaks oder einheimische TrägerInnen das Brennmaterial über hunderte von Kilometern durch unwegsames Gelände bis in die Lodges bzw. zum Base Camp. Deshalb möchte Lausegger im zweiten Teil ihrer Master-Arbeit Ideen erarbeiten, mit denen eine nachhaltigere Energiebereitstellung für TrekkerInnen und HüttenbesitzerInnen realisiert werden kann. „Es gibt eine Vielzahl an technischen Möglichkeiten, um die Energieversorgung klimafreundlicher und gleichzeitig bequemer für die Menschen in entlegenen Regionen zu machen. Solarenergie und Wasserkraft sind zum Beispiel auch in großen Höhenlagen möglich. Auch kleine Biogasanlagen und Windkraftanlagen sind denkbar“, erläutert Lausegger ihr Forschungsvorhaben. Dass ihre Forschungsreise auch ein faszinierendes Erlebnis ist, liegt auf der Hand. „Es ist sehr spannend, die täglichen logistischen Herausforderungen der Energiebereitstellung mitten im Himalaya-Gebirge zu beobachten“, schwärmt die Master-Studentin. Allerdings ist es nicht weniger herausfordernd, bei 5.000 Meter Seehöhe einen klaren Verstand zu bewahren, bei extremen Minusgraden zu schlafen und auf fließendes Wasser zu verzichten, berichtet die 26-jährige weiter. „Spätestens dann wird mir immer bewusst, was es heißt, einen Wasserhahn aufdrehen zu können und warmes Wasser auf seiner Haut zu spüren“, lacht sie und freut sich in diesem Punkt darauf, dass das bald wieder möglich sein wird.