Change mich am Arsch – Veränderungsprozesse in Unternehmen auf den Punkt gebracht Wiener Neustadt, 8. November 2018 – Studierende und MitarbeiterInnen der FH Wiener Neustadt sowie externe Gäste aus der Wirtschaft folgten am 6. November der Einladung zur Open Lecture „Change mich am Arsch – wie viel Veränderung halten MitarbeiterInnen aus?“. Im vollen Audimax sprach der Vortragende Dipl-Psych. Prof. Axel Koch über Veränderungsprozesse in Unternehmen, die für MitarbeiterInnen psychisch und gesundheitlich schwer zu verkraften sind.   „Unsere Vorstellung von Veränderungskompetenz muss überdacht werden. Sie umfasst nicht nur die Fähigkeit, Veränderung zu initiieren und erfolgreich voranzubringen, sie beinhaltet auch die Achtsamkeit und Sensibilität für eine mitarbeiterorientierte Veränderung“, so Univ.-Doz. Dr. Ralph Sichler, Leitung Institut für Management und Leadership Development an der FH Wiener Neustadt. Die Open Lecture ging drei großen Fragen nach: Wie geht es Betroffenen? Warum scheitern Change-Projekte so häufig? Welche Rolle spielen Führungskräfte in Veränderungsprozessen?   Die Einstellung zu Veränderungen kann unter den Betroffenen unterschiedliche Ausprägungen haben: von Bereitschaft zur Veränderung über erste Zweifel und Ungewissheit bis hin zum Burnout. Der Hauptgrund für das häufige Scheitern von Change-Projekten ist die Unachtsamkeit gegenüber den MitarbeiterInnen. Viel zu selten werden MitarbeiterInnen über die Entscheidungen von Führungskräften aufgeklärt und auf die Veränderungen vorbereitet. Ein wichtiger Faktor für erfolgreiches Veränderungsmanagement ist der Zeitrahmen, in dem nachhaltige Veränderungen umgesetzt werden. Dipl.-Psych. Prof. Axel Koch appellierte an die TeilnehmerInnen: „Achten Sie auf Ihre Change-Diät! Nicht zu viel auf einmal und bei neuen Dingen Maß halten.“    In der anschließenden Diskussion stellten die Gäste Fragen zur Motivation der MitarbeiterInnen für Veränderungen und erkundigten sich nach den persönlichen Grenzen. Auch die Perspektive der Studierenden wurde beleuchtet: Wie kann eine Hochschule Studierende auf die zahlreichen Veränderungen im Arbeitsleben vorbereiten? Die TeilnehmerInnen konnten am Ende der Veranstaltung viel Input für den Berufsalltag mitnehmen und auch die Studierenden gewannen einen ersten Eindruck, womit sie in der Praxis konfrontiert sein werden.   Zur Person Axel Koch ist Diplom-Psychologe und Professor für Training und Coaching an der Hochschule für angewandtes Management in Ismaning bei München. Er arbeitet seit über 20 Jahren als Trainer, Berater und Coach. 2008 hat er unter dem Pseudonym Richard Gris den Wirtschaftsbestseller „Die Weiterbildungslüge“ geschrieben. Die Zeitschrift „OrganisationsEntwicklung“ zählt ihn deshalb zu den „wichtigsten Vordenkern zu den wesentlichen Fragen zur Zukunft von HR“ (Dossier 2/12). Mit seinem neusten Werk „Change mich am Arsch“ (2018) landete er einen weiteren Wirtschaftsbestseller und thematisiert hier das Leiden am zunehmenden Veränderungstempo in den Firmen. In seiner Forschung befasst sich Koch mit dem Thema nachhaltige Personalentwicklung und persönliche Veränderungsprozesse. Die von ihm entwickelte Transferstärke-Methode wurde vom Deutschen Weiterbildungspreis 2011 ausgezeichnet.