Long Covid: FHWN-Alumni entwickeln Leitfaden für Betroffene Wiener Neustadt, 9. August 2024 – Landläufig hört und liest man immer wieder vom Ende der Pandemie, die die ganze Welt jahrelang in Atem gehalten hat. Doch neben immer wieder auftretenden neuen Infektionen bleibt das Virus auch in Verbindung mit Spätfolgen im Gespräch. Auch bei leichten Verläufen ohne Spitalsaufenthalt kann es zu Long Covid kommen, daher wäre es laut Experten wichtig, weitere Infektionen so gut wie möglich zu vermeiden. Eine genaue Zahl an Long Covid – Betroffenen lässt sich derzeit nicht bestimmen, erste Studien gehen allerdings von etwa zehn bis 13% der mit Corona infizierten Personen aus. Post-Covid, oftmals auch als Long-Covid geführt, wird definiert als das Andauern bestehender oder die Entwicklung neuer Symptome drei Monate nach Erstansteckung mit SARS-CoV-2. „Die Zahl der Betroffenen zeigt die Notwendigkeit, sich mit dem Phänomen zu beschäftigen. Viele der Symptome reichen in den Bereich der Ergotherapie. Unsere Studierenden lernen im Studium, Lösungen für Herausforderungen des Alltags der Patientinnen und Patienten zu finden. Daher ist ein Leitfaden für Long Covid ein perfektes Beispiel für die Arbeit der Studierenden“, erklärt Studiengangsleiterin Martina Kristler. Vielfältige Symptome Long Covid zeigt sich bei jedem Menschen auf unterschiedliche Art und Weise – oft handelt es sich aber um kognitive Auffälligkeiten wie z.B. Gedächtnisprobleme, Schlafprobleme oder allgemeine körperliche Schwäche. „Diese Einschränkungen führen zu einer verringerten Lebensqualität, da die Durchführung von alltäglichen Tätigkeiten und die Partizipation am sozialen Leben stark erschwert ist. Durch die Neuartigkeit des Symptomkomplexes müssen Wege gefunden werden, um mit dem Syndrom umzugehen“, beschreibt Magdalena Österreicher die Grundproblematik der Betroffenen. Doch es sind nicht immer konkrete Beschwerden, die das Leben der Personen erschweren. Viele leiden auch unter dem Fatigue-Syndrom. Darunter versteht man ein subjektives Gefühl von starker Erschöpfung bzw. Müdigkeit, das Menschen bei der Ausführung ihrer alltäglichen Aktivitäten stark einschränken kann. Die Lösung: Oft simpel, aber effektiv Im Rahmen ihres Bachelor-Projekts haben Österreicher und Dominik Stangl bisherige Studienergebnisse, Fachliteratur und Expertisen von Fachleuten zusammengetragen und daraus einen Leitfaden für Betroffene entwickelt, der ganz konkrete Hilfestellungen für den Alltag gibt. Oftmals handelt es sich dabei um ganz simple Denkanstöße, die aber im Alltag große Auswirkungen haben können. „Unsere Tipps zielen auf ein effizientes Energiemanagement – darunter verstehen wir die Einteilung von vorhandenen Energiereserven im Alltag. Um das Leben mit reduzierter Energie zu veranschaulichen, haben wir im Leitfaden den Vergleich mit einem Handy-Akku gewählt. Darunter kann sich jeder etwas vorstellen“, meint Stangl. Um Energie zu sparen, können Betroffene beispielsweise die Badezimmertüre beim Duschen offen lassen, sodass sich Wasserdampf nicht stauen kann, Sitzgelegenheiten für Tätigkeiten während des Kochens schaffen, Wäschekörbe mit Rädern nutzen, um das Gewicht nicht tragen zu müssen oder mithilfe eines Rollhockers im Sitzen staubsaugen. Den gesamten Leitfaden mit allen Tipps gibt es im Anhang an diese Aussendung zum Download.