FHWN-Studentin schrieb beste Master-Arbeit Österreichs Wiener Neustadt, 11. Mai 2023 – Themenwahl, Methodik und Postergestaltung – die Beurteilungskriterien beim rtaustria Award klingen auf den ersten Blick logisch und trivial. Doch wirft man einen zweiten Blick darauf, zeigt sich, dass für eine gute Beurteilung wirklich alles bis ins letzte Detail passen muss. Wie aktuell ist das Thema? Welche Relevanz hat es für die Forschung? Ist das Studiendesign richtig gewählt? All diese Faktoren fließen in das Urteil von vier unabhängigen Experten mit ein, bevor die Fachjury die Einreichungen geblindet bewertet. Für Lisa Techt, die mit Ihrer Arbeit das Master-Studium „MedTech – Functional Imaging, Conventional and Ion Radiotherapy“ abgeschlossen hat, entwickelte sich die Veranstaltung zu einem einzigen Triumphzug. In ihrer Arbeit, die sie anhand ihres Posters vorstellte, beschäftigte sich die 27-jährige Feldbacherin mit Verletzungen peripherer Nerven. „Es war eine tolle Chance, dass ich im Rahmen meiner Masterarbeit bei einem so innovativen Projekt mitarbeiten konnte. Der Preis freut mich besonders, weil unsere Arbeit dadurch auch für die Öffentlichkeit sichtbarer gemacht wird.“ Neue Methode zur präzisen Beurteilung von Nervenschäden Verletzungen peripherer Nerven (peripheral nerve injury – PNI) haben komplexe neurophysiologische und biochemische Umbauprozessen zur Folge. Für eine erfolgreiche Behandlung ist es wichtig, das Ausmaß des Schadens so früh und so genau wie möglich zu erkennen. Techts Abhandlung ist Teil eines großen Forschungsprojekts, welches am Kompetenzzentrum für Präklinische Bildgebung und Medizintechnik der Fachhochschule Wiener Neustadt, in enger Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik für plastische rekonstruktive und ästhetische Chirurgie der Medizinischen Universität Wien durchgeführt wurde. „Die Studie beschäftigte sich mit der Beurteilung und Evaluierung von peripheren Nervenverletzungen an den Hinterbeinen von Ratten mittels morphologischer und molekularer bildgebender Verfahren“, erzählt die Preisträgerin. Hierzu wurde die mikro-Positronen-Emissions-Tomographie (μPET) – ein spezielles nuklearmedizinisches Verfahren – für die Quantifizierung von Veränderungen des Glukosestoffwechsels eingesetzt, sowie die hochauflösende mikro-Computertomographie (µCT) zur Evaluierung der morphologischen Veränderung des betroffenen Muskelkompartiments nach Verletzung verwendet. Durch eine im Rahmen des Projekts neu etablierte Methode konnte mithilfe dieser bildgebenden Verfahren die Nervenregeneration des entsprechend geschädigten Nerven, welcher jene Muskelgruppen versorgt, bestimmt werden. Perfekte Rahmenbedingungen Techts Studiengangsleiter Markus Zeilinger freute sich mit seinem Schützling und betonte das ideale Umfeld, das Studierende an der FHWN für Forschung auf höchstem Niveau vorfinden. „Die Freude über den Sieg von Lisa Techt ist natürlich groß. Die Arbeit ist ein gutes Beispiel für die Wichtigkeit der Erforschung und Evaluierung neuer bildgebender Methoden und Verfahren in der Medizin, mit welchen wir uns an der FH intensiv beschäftigen. Die Studierenden werden im Rahmen ihrer Ausbildung unmittelbar in die Forschungsaktivitäten eingebunden und können sich je nach Interesse im Rahmen ihrer Master-Arbeit in den Bereichen der morphologischen, semi-funktionellen und molekularen Bildgebung, der Medizininformatik, sowie der Strahlentherapie spezialisieren. Wir bieten hier durch unser direkt an den Master-Studiengang angegliedertes Kompetenzzentrum für Präklinische Bildgebung und Medizintechnik den optimalen Nährboden für eine praxisnahe und hochqualitative Ausbildung.“ Das bestätigen auch die weiteren Ergebnisse des Bewerbs: Neben Lisa Techt durften sich auch die FHWN-Absolventinnen Andrea Bräuhaupt (3. Platz) und Bernadette Eisner (2. Platz) über Auszeichnungen freuen.