First-in-Family: Die Ersten in der Familie an der Hochschule Wiener Neustadt, 16. Jänner – Lisa Zach ist Spezialistin für persönliche Kompetenzentwicklung an der FHWN. In ihrer mit dem Ulrich-Teichler-Preis ausgezeichneten Master-Arbeit, auf der ihr Buch basiert, untersucht die Wissenschaftlerin, wie sich der Übergang von der Hochschule in den Arbeitsmarkt von Absolvent*innen gestaltet, die die Ersten in ihren Familien sind, die ein Studium an einer Hochschule abschließen. Neben der First-in-Family-Thematik geht das Buch auch auf die Beschäftigungsfähigkeit (Employability) von Hochschulabsolvent*innen sowie deren Bedeutung beim Übergang in den Arbeitsmarkt ein und liefert einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der Forschung. Soziale Ungleichheit Es zeigt sich, dass nicht für alle Absolvent*innen dieselben Vorteile im Hinblick auf die Beschäftigungsposition oder das Gehalt zu erwarten sind. Vielmehr bleiben die herkunftsbezogenen Nachteile trotz eines Studienabschlusses weitestgehend bestehen. „Die Bildungsexpansion hat ein paradoxes Ergebnis produziert - zwar hat sie die Bildungschancen mancher gesellschaftlicher Gruppen verbessert, der ungleichen Chancenverteilung konnte sie jedoch nur unzureichend entgegenwirken“, so Zach. Aufbauend auf den Forschungsergebnissen liefert die Forscherin wertvolle Hinweise auf Maßnahmen, die zur Reduktion sozialer Ungleichheit sowie zur Förderung der Employability von First-in-Family-Absolvent*innen seitens der Hochschulen ergriffen werden können. Dazu zählen u.a. universitäre Career-Service-Einrichtungen, die bei der Jobsuche nach Studienabschluss unterstützen, wie auch Förderprogramme, welche die Studierenden bereits während des Studiums mit Unternehmen in Kontakt bringen und Networking ermöglichen. Dabei ist unbedingt sicherzustellen, dass die Informationen über das Angebot an universitären Förder- und Unterstützungsprogramme auch tatsächlich jene Studierenden erreichen, die diese am meisten benötigen, erklärt Zach. Neuland Studium „Mein Interesse für die First-in-Family Thematik rührt vor allem daher, dass ich selbst die Erste in meiner Familie bin, die einen Hochschulabschluss erworben hat. Während meiner Studienzeit habe ich Unterschiede zu Studienkolleg*innen aus privilegierten Familien bzw. mit akademisch gebildeten Eltern bemerkt und erlebt. Mir ist vor allem aufgefallen, dass sich diese im Hinblick auf Prüfungsvorbereitungen gut zu organisieren wussten und auf Erfahrungen oder Tipps aus dem Familien- und Freundeskreis zurückgreifen konnten. Zudem hatten sie bereits klare Karriereziele und Berufsbilder vor Augen, die sie nach Studienabschluss anstrebten. Meine Wahrnehmungen haben mich dazu inspiriert, der Frage nachzugehen, ob Studierende aus weniger privilegierten Familien im Vergleich zu Studierenden mit akademisch gebildeten Eltern dieselben Karrierechancen nach erfolgreicher Absolvierung desselben Studiums an derselben Hochschule haben oder ob herkunftsbedingte Unterschiede bestehen bleiben“, so Zach. Zum Buch Mit „BestMasters“ zeichnet Springer die besten Master-Arbeiten aus, die an renommierten Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz entstanden sind. Erfahrene Verlagslektoren bewerten die Abschlussarbeiten aus unterschiedlichen Fachgebieten der Naturwissenschaften, Psychologie, Technik und Wirtschaftswissenschaften nach Aktualität, Qualität und Relevanz. Der Springer Gabler Verlag hat die Abschlussarbeit von Lisa Zach, die sie im Rahmen ihres Masterstudiums Wirtschaftspädagogik an der WU Wien verfasste, als eine von 50 besten Abschlussarbeiten in die BestMasters-Buchreihe aufgenommen und sowohl als gedrucktes Buch als auch als eBook veröffentlicht. Das Buch ist direkt beim Verlag Springer Gabler, in diversen Buchhandlungen sowie auf Amazon erhältlich.