Erasmus: Als aus einer Studentin eine Choreografin wurde Wiener Neustadt, 21. November 2022 – Als das „Land mit unbegrenzten Möglichkeiten“ werden die USA bereits seit langer Zeit gerne bezeichnet – doch nur wenige können diese Bezeichnung mit einer derart außergewöhnlichen Geschichte bestätigen wie Iris Cramer. Die 26-Jährige, die den Master-Studiengang Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung mit Schwerpunkt Immobilienmanagement an der FH Wiener Neustadt absolviert, hat nämlich ein ganz besonderes Auslandssemester hinter sich. An der Charleston Southern University im Bundesstaat South Carolina verbrachte die Studentin fünf Monate und besuchte Lehrveranstaltungen in den Bereichen Leadership, Management, Accounting und Business. Neben fachlichen Kenntnissen waren es vor allem auch organisatorische Fähigkeiten, die Cramer am amerikanischen Kontinent deutlich verbessern konnte. „Es ist ein völlig anderes Bildungssystem, ein komplett anderer Zugang der Lehrenden – ideal, um Selbständigkeit, Eigeninitiative und ein gesundes Selbstbewusstsein zu entwickeln“, berichtet die gebürtige Kärnterin. An American story Ihr Selbstbewusstsein dürfte ihr dabei nicht nur in Hörsälen und Seminaren geholfen haben, sondern auch bei einer außercurricularen Aktivität. „Am Campus gab es die Möglichkeit, in einem Musical mitzuspielen. Ich ging zum Casting und wurde kurzerhand ausgewählt, dass ich als Choreografin die Tänze des gesamten Musicals gestalten soll“, erzählt Cramer. Was folgte, waren viele Stunden Training – doch die harte Arbeit zahlte sich aus. „Wir haben das Musical sechs Mal aufgeführt, und jedes Mal war das Publikum begeistert.“ Neben den Musical-Abenden nennt die Studentin Trips nach New York, Los Angeles und New Orleans sowie den typisch amerikanischen Abschlussball als Highlights ihres Aufenthalts, die ihr noch lange in Erinnerung bleiben werden. Rückkehr als anderer Mensch Nicht nur die Persönlichkeit, auch die Kompetenz hat sich in diesen Monaten deutlich verändert. „Ich spreche heute deutlich besseres Englisch, habe Empfehlungsschreiben von renommierten Professoren bekommen und neue Blickwinkel auf mein Studienfach erfasst. Man kann schon sagen, dass ich als anderer Mensch zurückkomme.“ Auch wenn die Studentin nun über ein Netzwerk persönlicher Kontakte über den halben Planeten hat, lernte sie Österreich als Lebensort ganz neu zu schätzen. „Nach Hause zu kommen ist natürlich wunderschön, auch wenn man eine tolle Zeit in den USA verbracht hat.“ Zurück in der Heimat gab es für Iris Cramer gleich den nächsten Meilenstein zu feiern: Mit dem Schwung des Auslandssemesters schloss sie ihr Studium mit gutem Erfolg ab, einer steilen Karriere steht also nichts im Weg. „Ich freue mich schon, das viele Wissen, das ich mir während des Studiums in den USA und in Wiener Neustadt angeeignet habe, beruflich ein- und umzusetzen und fühle mich mehr als bereit dazu.“ Und mit dem Choreografieren von Musicals ist ein zweiter möglicher beruflicher Weg dank ihres außergewöhnlichen Auslandssemesters auch nicht ganz auszuschließen.