Grüne Finanzen im Blickfeld Wieselburg, 15. Juni 2022 – Im Zuge der Debatte der Europäischen Union zur EU-Taxonomieverordnung widmeten sich Lisa Muhr vom Institut für Nachhaltigkeit an der FH Wiener Neustadt, und Stefan Grohs-Müller vom Fachbereich Wirtschaft und Recht, gemeinsam mit den Studierenden des Bachelor-Studiengangs Produktmarketing & Projektmanagement und des Master-Studiengangs Green Marketing* den Themen Geld und Green Finance. Vom Greenwashing bis zum Fondshandel „Die Studierenden haben sich mit den Bereichen Finanztransaktionssteuer, nachhaltiges Veranlagen, grüne Banken, bedingungsloses Grundeinkommen, Crowdfunding und Genossenschaften beschäftigt, diese kritisch hinterfragt und Fragestellungen dazu formuliert“, klärte Lisa Muhr über den Arbeitsauftrag auf. Am Abend stellten sich „Investorella“-Gründerin Larissa Kravitz, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Gunskirchen und Gründer des Umweltcenters Hubert Pupeter, Fritz Fessler, Vorstand der Genossenschaft für Gemeinwohl, und Verbandsjurist Karl Staudinger vom Genossenschaftsverband „Rückenwind“, den Fragen der Studierenden. Dabei standen Themen wie Greenwashing am Finanzmarkt, eine mögliche Finanztransaktionssteuer, grüne Fonds und grüne Banken im Mittelpunkt. Das bedingungslose Grundeinkommen und die Arbeit von Genossenschaften wurden ebenfalls besprochen. Besonders beim Schwerpunkt Aktien und Fonds wurde die Frage diskutiert, ob diese tatsächlich nachhaltigen Projekten und Unternehmen zugutekommen. Die Schwierigkeit sei, so Fritz Fessler, dass Aktien und Fonds als Mittel dienen, um Gewinne auf dem Finanzmarkt zu generieren, das eigentliche Projekt dahinter sähe von diesen Geldflüssen kaum etwas. Wie wird Geld „grün“? Auch die Frage, wie „grünes“ Geld entsteht und was der Begriff bedeutet wurde von den Expertinnen und Experten aufgegriffen und erörtert. Die Podiumsgäste waren sich dabei einig, dass vor allem der Einsatzbereich des Kapitals die Färbung ergibt. Geld werde unter anderem dann grün, wenn Menschen die Möglichkeit bekommen dieses für einen Zweck einzusetzen, der dem Gemeinwohl diene, erklärte Karl Staudinger seinen Standpunkt zur Fragestellung. Als gutes Beispiel könnten Genossenschaftsprojekte fungieren. Bei diesen stünde nicht die Rendite im Vordergrund sondern der Nutzen für die Gemeinschaft. Laut Hubert Pupeter bedeute der Begriff „Grünes Geld“, Geld für ökologisch sinnvolle Investitionen und soziale Zwecke einzusetzen.