FHWN-Studie zeigt: COVID-Impfung bringt besten Schutz Wiener Neustadt, 9. Mai 2022 – Die Ergebnisse sind erstaunlich: Während jene Personen, die geimpft oder geimpft und genesen waren, allesamt Antikörper gebildet hatten, wiesen nur knapp 56 Prozent der ausschließlich genesenen Probandinnen und Probanden einen positiven Antikörpertiter auf. Das zeigt, dass es besser ist, sich impfen zu lassen, selbst wenn man bereits genesen ist. Darüber hinaus scheint der Antiköpertiter abzunehmen, je länger die Impfung oder „echte“ Erkrankung zurückliegt. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass eine Erkrankung in den meisten Fällen nicht dauerhaft gegen neue Infektionen schützt und auch Impfungen nach gewissen Zeitabständen wiederholt werden sollten. Die Studie ging zudem der Frage nach, wie hoch die Impfbereitschaft bei Influenza A/B ist und was sich über die Dunkelziffer bei dieser Erkrankung aussagen lässt. Zum Antikörpergehalt nach einer Impfung oder Genesung wurde nämlich bisher kaum Forschung betrieben. Viele Menschen vermuten zwar, dass sie bereits einmal die echte Grippe hatten, bestätigt ist die Infektion jedoch nur bei wenigen. Die Ergebnisse der FHWN-Studie zeigen, dass sich die Impfbereitschaft kaum gebessert hat. Nur etwas mehr als ein Drittel ist geimpft und knapp 40 Prozent der Teilnehmenden hatten eine gesicherte oder vermutete Infektion. Die biomedizinische Analyse ergab jedoch eine Antikörperbildung von 87 Prozent bei Influenza Typ A, was für eine hohe Dunkelziffer spricht. Bei beiden Erkrankungen gilt zwar, dass Antikörper nicht per se gegen eine Infektion schützen, sie verringern jedoch das Risiko einer schweren, potenziell lebensbedrohlichen Erkrankung. Der stille Wächter in der Pandemie – Biomedizinische Analytik Viele Menschen wissen nicht, was den Berufszweig „Biomedizinische Analytik“ ausmacht. Dabei haben seine medizinischen Fachexpertinnen und -experten gerade in der Pandemiezeit einen wichtigen Beitrag bei der flächendeckenden Umsetzung von PCR-Tests geleistet. Die aktuelle Antikörperstudie ist ein weiteres Beispiel für die hervorragende Arbeit der Biomedizinischen Analytiker*innen, die an der FH Wiener Neustadt in einem Bachelor-Studiengang ausgebildet werden. „Mich hat vor allem die Frage nach Unterschieden im SARS-CoV-2-Antikörpertiter zwischen Geimpften und Genesenen dazu bewegt, meine Bachelorarbeit zu dieser Thematik zu verfassen“, so Tobias Mader vom Studiengang Biomedizinische Analytik, der die Studie gemeinsam mit Johannes Gratzer umsetzte. Dieser ergänzt: „Wegen der sehr präsenten Sars-CoV-2-Pandemie sind andere Krankheitserreger wie etwa Grippe-Viren in den Hintergrund gerückt. Mit der Antikörper-Bestimmung und einer kombinierten Befragung konnten wir klären, ob sich die Einstellung gegenüber der Influenzaimpfung in dieser Zeit geändert hat“ Lehre und Forschung greifen Hand in Hand Die praxisnahe Ausbildung im Studiengang Biomedizinische Analytik ermöglicht es den Studierenden, bereits vor ihrem Abschluss in hochkarätige Forschungsarbeiten einzutauchen und zeigt, wie die Verbindung von Lehre und Forschung auf der einen sowie Theorie und Praxis auf der anderen Seite ineinander greifen kann. „Durch die Titerstudien lernen unsere Studierenden den Umgang mit Probandinnen und Probanden und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zum besseren Verständnis von Erkrankungen wie SARS-CoV-2 oder Influenza“, freut sich Lehrveranstaltungsleiterin Elisabeth Mara über die Ergebnisse. Und Studiengangsleiter Thomas Pekar ergänzt: „Dank des großartigen Engagements unserer Lektorinnen und Lektoren können unsere Studierenden bereits während ihres Studiums einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten“.