Internationales Lehrkonzept feiert Premiere in Wieselburg Wieselburg, 29. April 2022 – Das in Harvard entwickelte Prinzip stellt vor allem die Arbeit mit Fallstudien als Unterrichtsmethode in den Fokus. Gemeinsam mit rund 120 Institutionen ist die FH Wiener Neustadt Partnerin im weltweiten MOC-Netzwerk. Innerhalb dessen haben promovierte Betriebswirtinnen und -wirte sowie Ökonominnen und Ökonomen nicht nur Zugriff auf einen Pool an Fallbeispielen, sondern auch die Möglichkeit regelmäßiger Weiterbildungen sowie die Vernetzung in Lehre und Forschung. „Ich wollte mich schon lange dieser Methode widmen, da die Komplexität von wirtschaftlichen Entscheidungen und deren Konsequenzen in einem klassischen Frontalvortrag nur eingeschränkt nähergebracht werden kann“, erklärt Stefan Grohs-Müller die Beweggründe für den Einsatz der MOC Methode. Über 30 Case Studies Für den Unterricht stehen den MOC Vortragenden über 30 Case Studies zur Verfügung, aus denen sie die Beispiele generieren. Näher unter die Lupe genommen werden im Rahmen des Pilotversuchs Technikunternehmen, Lebensmittelkonzerne sowie Nachhaltigkeitsbemühungen von Großkonzernen und deren Grenzen. Dabei stehen Erfolgsprojekte genauso im Fokus wie misslungene Unternehmensstrategien. Die Studierenden bereiten sich selbstständig auf die im Unterricht aufgegriffene Fallstudie vor. Gemeinsam erarbeiten sie dann mögliche Faktoren, die Wettbewerbsfähigkeit, Strategiebildung und Innovationsfähigkeit beeinflussen. Beleuchtet wird auch, welche Unternehmensstrategien in der Vergangenheit gut funktioniert haben und jene die schiefgegangen sind. Entscheidungen und Maßnahmen, die zu einem Scheitern führten, sind dabei genauso wichtig wie Erfolgsgeschichten. „Eine Besonderheit am MOC ist: Es gibt kein richtig und falsch im klassischen Sinn. Wirtschaftliches Handeln ist auch immer ein Abwägen von Interessen und Strategien. Innovationen und neue Ideen können auch scheitern. Wichtig ist, dass die Studierenden lernen Entscheidungen und Standpunkte faktenbasiert zu argumentieren“, berichtet Grohs-Müller, der die Methode erstmals am Campus Wieselburg einsetzt. Studierende diskutieren Fallbeispiele Mithilfe der Fallstudien haben die Studierenden die Möglichkeit, sich eigenständig einen Überblick und einen Standpunkt zum jeweiligen Beispiel zu verschaffen. In der Lehrveranstaltung steht dann die Diskussion im Mittelpunkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besprechen die Fakten und gehen auf Entscheidungen, Einflussfaktoren und deren Konsequenzen auf die Wettbewerbsfähigkeit ein. Durch die studierendenzentrierte Lehrform lassen sich einzelne Aspekte genauer unter die Lupe nehmen, die Richtung der Diskussion entwickelt sich dynamisch und ist nicht durch einen Vortragenden vorgegeben. Ziel der Ausbildungsmethode ist es, künftigen Entscheidungsträgerinnen und -trägern ein Werkzeug in die Hand zu geben, um strategische und wirtschaftliche Entscheidungen zu treffen. Damit sie bei der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft eines Unternehmens, einer Region oder eines Landes unterstützen können.