FHWN-Studie: Spermidin wirkt besser gegen Demenz als Medikamente Wiener Neustadt, 8. April 2022 – Demenzerkrankungen gehören zu den größten medizinischen und gesellschaftlichen Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft. Rund ein Jahr ist es her, als die erste FHWN-Studie über das Wirkungspotenzial von Spermidin eine Verbesserung der Gedächtnisleistung belegte und Grund zur Hoffnung gab, den Verlauf von Demenzerkrankungen positiv beeinflussen zu können. Die aktuellen Follow-Ups vom Team des Bachelor-Studiengangs Biomedizinische Analytik an der FH Wiener Neustadt unter der Leitung von Dr. Thomas Pekar, MA in Kooperation mit Univ. Prof. Dr. Reinhart Jarisch vom FAZ-Floridsdorfer Allergiezentrum zeigen, dass die langfristige Umstellung auf Spermidin-reiche Kost die Gedächtnisleistung nachhaltig verbessern kann, die Betroffenen agiler und sozial aktiver auf ihr Umfeld wirken und sie auch bessere Vitalwerte etwa im Bereich des Herz-Kreislaufsystems aufweisen. „Ich bin stolz, dass wir mit diesem praxisrelevanten Projekt gemeinsam mit unseren Studierenden aufzeigen konnten, dass es mit einer einfachen Ernährungsumstellung möglich ist, dem altersbedingten Gedächtnisverlust vorzubeugen“, so FHWN-Studiengangsleiter Thomas Pekar. Größerer Effekt als bei Medikamenten Ältere Menschen nehmen zum Teil viele Medikamente ein, gerade bei Demenzerkrankungen ist deren Wirkung aber meist schwach. Welche tiefgreifenden positiven Effekte eine nachhaltige Umstellung auf Spermidin-reiche BrainFit-Kost auf das Wohlbefinden und die Vitalität älterer Menschen hat, zeigt sich in den GEPFLEGT WOHNEN Pflegeheimen, die das wissenschaftlich fundierte Wissen nun mithilfe von Küchenchef Andreas Schwab und der Diätologin Angelika Pinter, Msc flächendeckend in ihre Speisepläne integriert haben. Die Umstellung ist leichter als gedacht, denn Spermidin findet sich in der regionalen Küche reichlich in Kürbiskernen und Weizenkeimen sowie in Soja, Pilzen und reifem Käse. Wie wirksam das „Essen gegen das Vergessen“ ist, zeigt sich auch beim Mini Mental Status Test – einem psychologischen Verfahren, das Demenz erkennt. Hier konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Programms eine Verbesserung von zehn Prozent der möglichen Punkte erzielen. Zum Vergleich: Medikamentöse Behandlungen erreichen derzeit in der Regel nur knapp die Hälfte dieses Effekts. Das alles gelang mit einer Anhebung des Spermidin-Gehalts von lediglich 3,3mg im Frühstücksgebäck. Die Umstellung der gesamten Küche in den Gruppen ermöglicht aktuell sogar eine noch höhere Aufnahme des Botenstoffs. „Die Mitarbeit an dieser Studie erfüllt mich mit großem Stolz. Zum einen, weil wir einen wertvollen Beitrag zur Forschung über Spermidin und Spermidin-haltige Ernährung leisten konnten, zum anderen auch, weil ich davon überzeugt bin, dass wir damit vielen Menschen ein längeres, gesünderes Leben mit höherem Wohlbefinden ermöglichen“, freut sich Katharina Bruckner, Absolventin des Bachelor-Studiengangs Biomedizinische Analytik an der FHWN. Mehr als ein Kochbuch Spermidin ist im ganzen Körper wichtig für das Wachstum und die Reinigung von Zellen. Es hilft nicht nur älteren Menschen, lange gesund und geistig fit zu bleiben, sondern steigert auch das Wohlbefinden von jüngeren Menschen. Gerade jene Abbauprozesse im Gehirn, die durch Ansammlung von so genannten Plaques entstehen, beugt es wirksam vor. Darüber hinaus fördert es die natürliche Abwehr des Körpers bei Entzündungsprozessen und bei der Krebsentstehung. Eines der zentralen Anliegen der Forschungsgruppe ist es deshalb, die wissenschaftlichen Erkenntnisse einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Das kürzlich erschienene Buch „Spermidin – stark gegen Demenz“ enthält viele wohlschmeckende Rezepte mit hohem Spermidingehalt und ist zugleich viel mehr als ein Kochbuch. Es erklärt leicht verständlich, was Spermidin ist, wie es im Körper an unterschiedlichsten Stellen wirkt und fasst auch die bedeutenden Ergebnisse der Studie zusammen.