Groß angelegte Umfrage zur Wärmepumpennutzung ergab neue Entwicklungsschwerpunkte Wieselburg, 11. Februar 2022 – Im Rahmen des COMET (Competence Centers for Excellent Technologies) Projekts „InNer Out – Increasing the net energy output of woody biomass“ stand die Kombination von Wärmepumpen mit weiteren Wärmeerzeugern wie Pelletkessel oder Scheitholzöfen im Fokus. Bereits 2019 startete das gemeinsame Forschungsprojekt, welches Ende 2021 erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Während sich die BEST, Ochsner und die Universität Trento dem Thema auf technischer Ebene widmeten, stand für das Team am Campus Wieselburg die alltägliche Gerätenutzung im Mittelpunkt. Das Institut für Nachhaltigkeit und der Fachbereich Consumer Science führten dazu umfangreiche Befragungen bei Nutzerinnen und Nutzern sowie bei Interessierten zum Thema Bedienfreundlichkeit durch. Vier Nutzungstypen eruiert Im Rahmen einer ersten qualitativen Umfrage wurden neun Probandinnen und Probanden befragt, die bereits eine Wärmepumpe nutzten. Aus den Ergebnissen ließen sich vier unterschiedliche Nutzungstypen klassifizieren: Der Funktionalist, die Funktionalistin: vertraut den Voreinstellungen und möchte wenig Arbeit mit dem Gerät haben. Der Minimalist, die Minimalistin: benötigt nur die wesentlichen Funktionen und eine intuitive Bedienung. Der technikaffine Tüftler, die technikaffine Tüftlerin: kennt alle Funktionen und nimmt gerne Einstellungsänderungen vor. Der Ängstliche, die Ängstliche: überlässt die Bedienung gänzlich anderen. Bei der anschließenden quantitativen Umfrage wurden Informationen von insgesamt 510 Personen mithilfe eines Onlinefragebogens erhoben. 325 davon waren bereits im Besitz einer Wärmepumpe, 185 planten eine Anschaffung innerhalb von zwei Jahren. Bei den Nutzertypen überwiegten besonders der Funktionalist, die Funktionalistin (38%) und der Minimalist, die Minimalistin (33%). Zudem hat sich gezeigt, dass Nutzerinnen und Nutzer andere Ansprüche an Wärmepumpensysteme stellen als jene, die eine Inbetriebnahme planen. „Die Steuerung mittels App sowie die Verbindung mit Smart Home Systemen sind für künftige Nutzerinnen und Nutzer besonders interessant. Die Raumtemperatursteuerung sowie der optimale Betrieb in Kombination mit Photovoltaikanlagen und auf Basis von Wetterprognosen wurden als wichtigste Funktionen genannt“, fasst Gabriel Reichert, Institut für Nachhaltigkeit der FH Wiener Neustadt, die Umfrageergebnisse zusammen. Einsatz der Forschungsergebnisse „Die Ergebnisse der Umfrage durch den Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt bieten einen großen Mehrwehrt für unsere Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte. Wir können gezielt auf die Anforderungen und Wünsche der Kundinnen und Kunden eingehen und unsere Produkte und Angebote entsprechend weiterentwickeln,“ berichtet Clemens Birklbauer, Leiter Technik bei Ochsner. Fazit der Umfrage ist, dass Wärmepumpen mit intelligenten Steuer- und Regelungsansätzen, die Wetter bzw. Temperaturen berücksichtigen und in ein ganzheitliches Energie- und Gebäudemanagement eingebunden sind, immer mehr nachgefragt werden und besonders relevant sind, um Wärme und Kälte energieeffizient bereitzustellen. Vor allem im Hinblick auf die Bedienungsfreundlichkeit und die Anpassung auf die Bedürfnisse und Anforderung der Nutzerinnen und Nutzer können sich zahlreiche Handlungsmöglichkeiten ableiten lassen.