FHWN-Studie unterstreicht Schlüsselrolle der Banken in der Pandemie Wiener Neustadt, 5. November 2021 – Als zentraler Teil des Finanzsystems sind Banken für die wirtschaftliche Entfaltung enorm wichtig. Die FHWN-Studie „Banken in Niederösterreich 2020“ untersuchte landesweit die Struktur und Entwicklung des Sektors sowie dessen Performance in den vergangenen 15 Jahren. Ein besonderer Fokus wurde auf die Bedeutung der Banken für die regionale Wirtschaft während der Pandemie gelegt. „Die Performance der niederösterreichischen Banken ist im Jahr 2020 durchwegs positiv zu beurteilen. Sie konnten ihre Produktivität steigern und ihre Kostenstruktur verbessern. Gleichzeitig haben sie während der Pandemie-Krise eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der regionalen Wirtschaft gespielt. Einerseits gelang es ihnen, die Beschäftigung auf einem konstanten Niveau zu halten, andererseits halfen sie lokalen Unternehmen, ihre Liquiditätsengpässe durch die Bereitstellung von Krediten zu bewältigen“, fasst Kinga Niemczak, Leiterin des Fachbereichs Finance & Applied Economics an der FH Wiener Neustadt, die Ergebnisse zusammen. Krisenfeste Stütze der regionalen Wirtschaft Wie wichtig Niederösterreichs Banken für die regionale Wirtschaft im vergangenen Jahr waren, zeigt sich im bundesweit stärksten Anstieg der Kreditvolumina (6,5%), wobei über die Hälfte aller Kredite an Unternehmen vergeben wurden. Die Ergebnisse deuten insgesamt auf ein funktionierendes Hausbankenprinzip hin. Trotz des regionalen Konjunkturrückgangs im Corona-Jahr 2020 versorgten die Banken die Wirtschaft mit ausreichend Kapital und trugen damit wesentlich dazu bei, Unternehmen vor der Insolvenz zu bewahren. Niederösterreich zählt die meisten Bankfilialen und Bankomaten aller Bundesländer – neben dem Raiffeisen-Verband, auf den jede zweite Zweigstelle entfällt, sind Sparkassen, Aktienbanken und Volksbanken die wichtigsten Player am Markt. Rund jeder neunte Beschäftigte im Bankensektor arbeitet im Land. Obwohl die Zahl der arbeitenden Menschen im Bankensektor im Langzeittrend jahrelang gesunken war, blieb das Jobniveau während der Corona-Krise am niederösterreichischen Bankensektor – entgegen dem bundesweiten Trend – konstant. Umwelt-Investitionen und positive Bilanz „Trotz Krise wurden 2020 zudem landesweit CSR-Aktivitäten in Höhe von über € 9,4 Millionen umgesetzt und Entwicklungen im Bereich „Green Deal“ vorangetrieben. Bezeichnend dafür ist der erste „Green Bond“, der für eine Bank mit dem österreichischen Umweltzeichen (UZ 49) zertifiziert wurde“, so Niemczak. In nahezu allen Performance-Kennzahlen schneiden die niederösterreichischen Banken sehr gut ab – das gilt unter anderem für das Betriebsergebnis (durchschnittlich +11,9% in den letzten vier Jahren) und die Produktivität pro Beschäftigtem ebenso wie für die Kosteneffizienz (Cost-Income-Ratio 2020 = 0,67) und die Nettozinsmarge.