Eagle-Eye Studie: Mit Adleraugen zur perfekten Stellenanzeige Wieselburg, 21. Mai 2021 – Kopf oder Bauch? Bei wichtigen Entscheidungen sind sich beide oft nicht einig. Aber wie sieht es bei der Beurteilung von Stelleninseraten im Internet aus? In der sogenannten Eagle-Eye Studie haben Studierende verschiedene Kriterien einer Stellenanzeige für eine Position im Online Marketing Management bewertet. Konkret wurden zwei verschiedene Messverfahren eingesetzt, um herauszufinden, wie die ideale Anzeige aussieht. Mithilfe einer klassischen Online-Umfrage wurde die Zielgruppe explizit gefragt, welche Abschnitte eines Stelleninserats besonders wichtig für sie sind. Die Ergebnisse zeigen, dass das Anforderungs- und das Aufgabenprofil als essentiell in einem Online-Stelleninserat gelten. Die Angabe einer Ansprechperson oder eines Arbeitgebersiegels sind hingegen weniger relevant. Dieses Ergebnis stützt sich in der Regel auf eine bewusste Kopfentscheidung der Probandinnen und Probanden. Neben der Umfrage wurden im Rahmen einer Choice-Based-Conjoint-Analyse Probandinnen und Probanden in mehreren Durchgängen Musterstelleninserate, die sich leicht voneinander unterschieden, vorgelegt. Der Consumer Science Experte Robert Fina beschreibt diese Methodik wie folgt: „Dies ist eine mühsame Prozedur für die befragten Personen. Nach ein paar Wiederholungen lässt die Lust nach, die Inserate im Detail zu vergleichen. Die Probandinnen und Probanden konzentrieren sich daher nur auf die für sie relevantesten Unterschiede. Sie entscheiden sozusagen aus dem Bauch heraus.“ Was der Bauch fühlt Bei einer Bauchentscheidung, die in der Regel relativ rasch erfolgt, spielen andere Kriterien eine wichtigere Rolle, wie auch die Ergebnisse der Conjoint-Analyse zeigen. Im Vergleich zur Umfrage wird das Anforderungsprofil und das Gehalt im Stelleninserat als weniger relevant wahrgenommen. Ein Arbeitergebersiegel, welches am Beispiel von BEST RECRUITERS getestet wurde, trägt knapp 16 % zur Entscheidung bei. Die Angabe von Benefits und Zusatzleistungen sind für über 30 % der Entscheidung verantwortlich. Das wichtigste Merkmal einer Online-Stellenanzeige ist allerdings die Ansprechperson mit einem Anteil über 45 % an der Entscheidung. Demzufolge leitet sich ab, dass sich Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger in Zeiten des Social Distancings einen persönlichen Austausch mit dem potentiellen Arbeitgeber wünschen. Aufbauend darauf sollte daher in der perfekten Stellenanzeige ein Foto der Kontaktperson und im besten Fall eine LinkedIn und XING-Verknüpfung angegeben sein. Außerdem sollten die Benefits und Zusatzleistungen des Unternehmens als Text und Icons präsentiert werden. Auch das Arbeitsgebersiegel nimmt unbewusst einen wesentlichen Einfluss auf das ideal empfundene Stelleninserat ein, weshalb es nicht fehlen sollte. Die optimale Anzahl der Anforderungen in einem Stelleninserat konnte in dieser Studie nicht eindeutig festgelegt werden, denn, wie bereits der Instinkt der Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger verrät, überwiegt auch in der virtuellen Welt der Jobsuche die persönliche Note.