Cradle to Cradle: Die Vision einer Kreislaufwirtschaft ohne Abfall Wieselburg, 22. April 2021 – Rund 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem nationalen als auch internationalen Raum nutzten die Gelegenheit, um im Zuge der Zukunftswerkstatt mehr über das „Cradle to Cradle Konzept“ zu erfahren, welches eine nachhaltige Alternative zu unserem derzeitigen linearen Wirtschaftssystem darstellt, wo wertvolle Ressourcen früher oder später zu Abfall werden. Die Vortragenden Tim Janßen (Geschäftsführender Vorstand Cradle to Cradle NGO Berlin), Doris Raßhofer (Unternehmenssprecherin - Gugler GmbH, Cradle to Cradle zertifizierte Printprodukte) und Günther Reifer (Gründer, Berater & Trainer Terra Institute GmbH, Cradle to Cradle Design Consultant) teilten ihre Expertise mit dem Publikum. Die Diskussionsrunde am Campus Wieselburg unterstreicht auch die bedeutende Rolle, die Bildungseinrichtungen bei der Verwirklichung von konkreten Kreislaufkonzepten zukommt. Mit dem im Herbst 2021 erstmals startenden Bachelor-Studiengang „Produktionstechnik und Kreislaufwirtschaft“ wird einmal mehr dem Ruf nach bestens ausgebildeten Nachhaltigkeitsexpertinnen und -experten Rechnung getragen. Die Expertisen der Speaker an diesem Abend bestätigten, dass dieses neue Bildungsangebot genau zum richtigen Zeitpunkt kommt. „Aktuelle Systeme sind nicht kreislauffähig“ Tim Janßen machte gleich zu Beginn eines deutlich: Die Welt wird eine eklatante Änderung des gesamten Systems vornehmen müssen, um Ressourcen in Zukunft effektiver zu nutzen. „Unsere derzeitigen Wirtschaftssysteme sind nicht kreislauffähig, wir müssen diese daher umgestalten, um geschlossene Kreisläufe zu etablieren. Dafür brauchen wir vielfältige Lösungen für die vielen komplexen Herausforderungen. Wir brauchen positive Ziele in allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: der Ökonomie, der Ökologie und dem sozialen Bereich. Janßen kritisierte außerdem die anhaltende Förderung von schädlichen Produkten und Produktionsweisen in Bezug auf den Nachhaltigkeitsgedanken und forderte eine neue Kostenwahrheit, damit sich nachhaltiges Handeln lohnt. Doris Raßhofer schlug in die gleiche Kerbe und zeigte anhand ihres eigenen Unternehmens, wie der „Cradle to Cradle“-Ansatz in der Praxis umgesetzt werden kann: „Wir wollen Mensch, Tier und Natur nicht nur nicht schaden, sondern nutzen - wir wollen selbst ein Nützling sein.“ Günter Reifer vom Terra Institute GmbH begleitet Unternehmen bei nachhaltigen Transformationsprozessen, für ihn ist eine Entwicklung von einer konventionellen Logik zu einer nachhaltigen Logik essentiell. Im Anschluss an die drei Vorträge wurde die Diskussions- und Fragerunde vom sehr interessierten Publikum gerne angenommen.