Auflösung: „Rebel Meat“ steckte hinter FHWN-Verkostungsaktion Wiener Neustadt, 15. April 2021 – Es war ein kühler, aber sonniger Tag im Dezember des Vorjahres, als sich die beiden Sensorik-Forscherinnen Kathrin Heim und Roswitha Enzelberger mit ihrem „Bratwürstel-Liefermobil“ auf den Weg machten, um eine ganz besondere Mission zu erfüllen. Vom Morgengrauen bis in die späten Abendstunden waren die beiden unterwegs, um 600 Bratwürstel an begeisterte Testkosterinnen und Testkoster im westlichen Niederösterreich auszuliefern. Die Aktion schlug ein wie eine Bombe, die Rücklaufquote war sensationell - 48 Stunden nach der Auslieferung haben unglaubliche 96 Prozent der Testpersonen ihre ausgefüllten Fragebögen an die Forscherinnen des Fachbereichs Lebensmittelwissenschaften des Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt retourniert. „Ein Erfolg, der unserem Konzept, potenzielle Konsumentinnen und Konsumenten direkt in den Produktentwicklungsprozess einzubinden und so für die Vielfalt der Lebensmittelproduktion zu begeistern, recht gibt“, freut sich Kathrin Heim. Fleisch oder pflanzliche Basis? Der Mix machts! Getestet wurden Aussehen, Geruch, Geschmack und Textur dreier Bratwürstelvarianten im sogenannten Blindtest. Dies bedeutet, dass die Testpersonen keinerlei Information zu Marke, Hersteller oder Zutaten der drei Verkostungsproben erhalten haben und ihre Beurteilung weitgehend vorurteilsfrei durchführten. „Bewertet wurden schließlich ein Bio-Bratwürstchen auf Basis von Schweinefleisch, eine rein vegetarische Variante und das Produkt des Auftraggebers, ein 50:50 Bratwürstel, bestehend zu einer Hälfte aus Bio-Fleisch und zur anderen Hälfte aus pflanzlichen Bio-Zutaten, hauptsächlich Karfiol“, verrät nun Roswitha Enzelberger. Ein Auftraggeber mit Visionen Nach Abschluss des Projekts kann nun das Geheimnis hinter dem Projekt gelüftet werden: Mit der Verkostung beauftragt wurde der Fachbereich Lebensmittelwissenschaften von „Rebel Meat“, einem von Cornelia Habacher und Philipp Stangl gegründeten Food Start-Up, das sich zum Ziel gesetzt hat, unser aller Fleischkonsum zu reduzieren und auf größtmögliches Tierwohl zu achten. „Denn durch den reduzierten Fleischanteil verbrauchen die Produkte nicht nur weniger Ressourcen, sondern haben auch einen höheren Ballaststoffgehalt, weniger Cholesterin und einen geringen Fettgehalt“, erklärt Cornelia Habacher. Für ihre Produktentwicklungen wurde Rebel Meat bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem von „Greenstart“, einer Start-Up-Initiative des Klima- und Energiefonds. Ab 15. April 2021 sind die auf Basis der Verkostungsergebnisse optimierten Rebel Meat Bratwürstel gemeinsam mit drei neuen Entwicklungen neben den bereits bekannten Edelpilz-Burger-Patties (Bio-Produkt des Jahres 2019) der Marke bei „Billa Plus“ (ehem. Merkur) erhältlich. Studierende profitieren von Kooperationen Doch nicht nur für Auftraggeber wie „Rebel Meat“ sind Kooperationen mit der FHWN dank der wertvollen Forschungsergebnisse ein großer Gewinn – auch die Studierenden können davon profitieren. „Die Zusammenarbeit mit heimischen Unternehmen stellt für uns als Fachhochschule einen vielseitigen Benefit dar. Unsere Studierenden erfahren durch das praxisorientierte Studium und die direkte Zusammenarbeit mit renommierten Lebensmittelbetrieben den Berufsalltag hautnah kennen und haben Spaß daran“, weiß Gernot Zweytick, Leiter des Studiengangs Lebensmittelproduktentwicklung und Ressourcenmanagement. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich auch zahlreiche Studierende regelmäßig als Testpersonen melden, wenn am Campus Wieselburg zu Verkostungen aufgerufen wird.