Produktionstechnik und Kreislaufwirtschaft neu im Wieselburger Studienangebot Wieselburg, 30. März 2021 – Das Jahr 2020 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Die Corona-Krise bestimmt auch aktuell noch in weiten Teilen unsere täglichen Abläufe, allerdings gibt es auch andere Entwicklungen, die unser Leben wohl noch tiefgreifender beeinflussen werden. Ein Beispiel? Im Jahr 2020 hat die Masse der menschlich erzeugten Strukturen – also der Straßen, Gebäude und sämtlicher Produkte des täglichen Gebrauchs – die Masse aller Lebewesen auf unserem Planeten überholt. Auch wenn die Wirtschaftsentwicklung aktuell zumindest eingebremst ist, kann man annehmen, dass Produktion und Konsum in Zukunft wieder an Fahrt aufnehmen werden. Um Ressourcenknappheit und negative Umwelteffekte zu reduzieren besteht also Handlungsbedarf. Das Konzept der Kreislaufwirtschaft verspricht hier Abhilfe zu schaffen. Statt Produkte am Ende ihrer Nutzungsphase zu entsorgen, werden sie wieder in einen neuen Nutzungszyklus integriert. „Das Thema Nachhaltigkeit verbindet Entscheider von heute mit den nächsten Generationen. Als Hochschule ist es unser Ziel, engagierte Studierende in ihrer Entwicklung zu professionell planenden und verantwortungsbewusst entscheidenden Persönlichkeiten zu begleiten. Expertise in ressourcenschonender Produktion und Kreislaufwirtschaft wird in unterschiedlichen Branchen nachgefragt und verhilft nicht nur Technologiebetrieben zu einem Vorsprung. Der FHWN Campus Wieselburg ist seit Jahren wissenschaftlicher Impulsgeber für nachhaltige Entwicklungen. Unser Institut für Nachhaltigkeit und der neue Studiengang Produktionstechnik & Kreislaufwirtschaft setzen diesen Weg konsequent fort und freuen sich auf hochmotivierte Studierende“, meint Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt. Recycling ist nicht genug Der neue Bachelor-Studiengang Produktionstechnik und Kreislaufwirtschaft* am Campus Wieselburg verknüpft technologische Kompetenz mit den Anforderungen von Markt und Gesellschaft. Hier werden ab dem Wintersemester die Produktions- und Verfahrenstechnikerinnen und Verfahrenstechniker von morgen ausgebildet. Gemäß dem Nachhaltigkeitsschwerpunkt des Campus werden sie auch Expertinnen und Experten im Ressourcenmanagement sein und bei ihren Entscheidungen die Umwelt stets im Blick haben. Zu Beginn des Studiums werden die technisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen der Produktionstechnik sowie der Kreislaufwirtschaft thematisiert. „Unsere Philosophie ist es, über das reine Recycling von Materialien hinaus zu denken. Es geht auch um andere Aspekte, wie die Wiederaufbereitung von vorhandenen Strukturen oder die Instandhaltung und Reparatur von Produkten und Anlagen, um diese so länger nutzen zu können. Hier gibt es noch großes Potential zur Ressourcen- und Energieeinsparung. Um diese Konzepte auch tatsächlich in betriebliche Produktionssysteme integrieren zu können, benötigt es Fachkräfte, die Potentiale für Optimierungen erkennen und Maßnahmen umsetzen. Genau das werden die Studierenden im neuen Studiengang lernen“, so die Leiterin des neu geschaffenen Instituts für Nachhaltigkeit, Karin Dobernig. Studierende lernen, welche Eigenschaften unterschiedliche Materialien mitbringen, welche rechtlichen Rahmenbedingungen für ihren Einsatz relevant sind und wie man sie durch Recyclingverfahren wieder in den Produktionsprozess eingliedern kann. Aufbauend auf diesen Inhalten werden gängige und innovative Fertigungstechnologien und deren Potentiale für die Verbesserung der ökologischen Performance von Produktionssystemen behandelt.