COIN: Wiener Neustädter Projekte mit 1,2 Millionen Euro gefördert Wiener Neustadt, 1. Februar 2021 – Nachdem sich im Dezember 2020 bereits der Studiengang MedTech der Fachhochschule Wiener Neustadt über eine Forschungsförderung im Bereich der medizinischen Bildgebung in Höhe von 1,2 Millionen Euro freuen durfte, wird nun auch jeweils ein Projekt in den Bereichen Raumfahrtindustrie und additive Fertigung (3D-Druck) unterstützt. „ DEEP“ und „FatAM“ gehörten zu insgesamt 53 eingereichten Projekten, von denen zwölf von der Jury zur Förderung empfohlen wurden. Gleich zwei von zwölf geförderten COIN-Projekten nach Wiener Neustadt geholt zu haben, zeigt die Fachhochschule und ihre Forschungstochter FOTEC auf dem richtigen Weg. Als forschungsstarke Hochschule sind wir Standort-Impulsgeber in Niederösterreich“, freut sich der CEO der Fachhochschule Wiener Neustadt, Armin Mahr, über den Zuschlag für die beiden Vorzeigeprojekte. Auch Wirtschafts- und Forschungsministerin Margarete Schramböck betont den hohen Stellenwert, den Forschung und Innovation in der aktuellen Situation für Österreich einnehmen: „Die vielversprechende Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bringt uns genau den Innovationsvorsprung, den der Standort Österreich jetzt braucht. Für die heimischen Unternehmen, die von den Auswirkungen der Coronakrise massiv betroffen sind, ist Forschung, Innovation und Digitalisierung entscheidend, um rasch wieder zu einer wirtschaftlichen Normalität zu kommen.“ Projekt DEEP: Expertise zu Satellitenantriebssystemen wird vertieft Das Projekt DEEP, welches die Vertiefung der Expertise zu Satellitenantriebssystemen und ihrer Wechselwirkung mit den übrigen Satellitenkomponenten zum Ziel hat, ist auf drei Jahre Laufzeit angelegt. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich dabei auf 745.000 Euro, wobei die Förderung 520.000 Euro beträgt. Für FOTEC und FHWN hat sich die Gelegenheit ergeben, sich durch das Angebot von Testservices oder die Unterstützung der Entwicklung von Weltraumhardware - von einzelnen Subsystemen bis hin zu kompletten CubeSats -, stark in dieser Branche zu engagieren. Ein wesentlicher Aspekt hierbei ist die Interaktion der Subsysteme mit dem Satelliten, z.B. Wärmeströme von einem Triebwerk zu anderen Subsystemen sowie die Wechselwirkung des Satelliten mit seiner Umgebung oder z.B. Kontamination des Satelliten durch den vom Triebwerk ausgestoßenen Treibstoff. „Das Projekt zielt darauf ab, wirksame Mittel zu etablieren, um die Treibstoffverteilung sowohl numerisch als auch experimentell mittels Plasmadiagnostik zu untersuchen“, erklärt FOTEC-Geschäftsführer Helmut Loibl. Projekt FatAM: 3D-Druck von morgen Im Rahmen des auf vier Jahre ausgelegten „FatAM“-Projekts, das gemeinsam mit der FH OÖ eingereicht wurde, werden Lebensdauereigenschaften von additiv (3D-Druck) gefertigten Metallen und Verbundwerkstoffen untersucht. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 910.000 Euro, wobei die Förderung 635.000 Euro beträgt. Fehlende Standards im Bereich der additiven Fertigung erschweren den Einsatz von Laserstrahlschmelzen (LSS) und Schmelzschichtung (Fused filament fabrication, FFF) im industriellen Umfeld. Die Korrelation zwischen Prozess- und Mikrostruktureigenschaften (digitaler Zwilling) sind ebenso kaum erforscht wie die Auswirkungen von internen Defekten und der Oberflächengüte im Zusammenhang mit Lebensdauereigenschaften. Prozessparameter, Material und Geometrie haben dabei großen Einfluss auf die Ermüdungsfestigkeit eines Bauteils. Die Überwachung des Herstellungsprozesses (in-line monitoring) würde die Technologie einen entscheidenden Schritt weiterbringen. Der Fokus liegt auf additiv gefertigten Bauteilen aus Aluminium, Titan und auf Kohlenstofffaser-verstärkten Polymeren. Mit diesem fortschrittlichen Feedback-Ansatz können die Ergebnisse direkt zur Optimierung der Konstruktionskriterien, z.B. von Topologie-optimierten Metall-Komponenten, verwendet werden.