1,2 Millionen Euro für Forschung in der medizinischen Bildgebung Wiener Neustadt, 17. Dezember 2020 – Krebserkrankungen steigen in Österreich von Jahr zu Jahr immer weiter an - während die Zahl der Patientinnen und Patienten mit jedem Jahr höher wird, sinkt die Sterberate aufgrund von immer effektiveren Behandlungsmethoden. An der Weiterentwicklung dieser Methoden wird im Rahmen des internationalen Masterstudiengangs geforscht. Mithilfe von unterschiedlichen präklinischen Methoden werden hochspezifische Biomarker entwickelt, evaluiert und validiert, die spezielle systembiologische Eigenschaften von Tumoren quantifizieren und visualisieren können. Mit der Förderzusage des Landes Niederösterreich kann das Team um Leiter Markus Zeilinger in den nächsten fünf Jahren mit zusätzlichen Mitteln in der Höhe von 1,2 Millionen Euro planen. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass unser Antrag mit der vollständigen Fördersumme genehmigt wurde. Einerseits bestätigt und schärft dieser Schritt unser wissenschaftliches Profil und anderseits können wir nun zusätzlich drei Vollzeit-MitarbeiterInnen einstellen, welche uns in diesem Bereich in der Lehre, sowie für wissenschaftliche Projekte unterstützen“, so Zeilinger. Auch FHWN-CEO Armin Mahr freut sich über die positive Nachricht. „Die Förderzusage zeigt einmal mehr die Dynamik am Forschungsstandort Wiener Neustadt.. Gemeinsam mit unseren Nachbarn denken wir an der Fachhochschule in unserer Profilbildung bereits heute an morgen und übermorgen. Das Kompetenzzentrum für präklinische Billdgebung fügt sich als Partner in den entstehenden Medizintechnik- und Onkologiecluster in Wiener Neustadt und unterstützt die Forschungs- und Technopolstrategie Niederösterreichs. Mein Dank gilt auch den Förderstellen des Landes, wo man das große Potential dieses Projekts erkannt hat. Das gibt unserem Forschungsteam die nötige Planungssicherheit.“ Tumore besser erkennen und verstehen Im Zentrum der Forschungen steht die Frage, wie bildgebende Verfahren weiterentwickelt werden können, sodass die biologischen Charakteristika von unterschiedlichen Tumoren besser verstanden und diese in der Folge gezielter und effektiver zerstört werden können. Trotz der großen Vielfalt an unterschiedlichsten bildgebenden Modalitäten und Techniken beschränkt sich der derzeitige Einsatz in der Strahlentherapie vorwiegend auf morphologische Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT). Dieses Verfahren liefert jedoch nur eingeschränkte Informationen, wie beispielsweise die Größe oder die Position eines Tumors. Molekulare bildgebende Verfahren sind dagegen in der Lage, spezifische biologische Vorgänge des entsprechenden Tumors, wie zum Beispiel die individuelle Gefäßsystemneubildung (Neo-Angiogenese) oder sauerstoffunterversorgte Tumorareale (Tumorhypoxie) zu visualisieren und quantifizieren. Wertvolle Forschungserkenntnisse führen zu effektiverer Therapie Dadurch können wertvolle Information zur Tumorheterogenität und Progression gesammelt werden, welche in Kombination mit den traditionellen Verfahren direkten Einfluss auf die Therapieplanung, Verifikation und Verlaufskontrolle haben. In diesem Zusammenhang ist es durch die Anwendung und Weiterentwicklung von präklinischen molekularen bildgebenden Verfahren und Methoden, wie der „mikro-PET“, der „mikro-SPECT“ und der multiparametrischen „mikro-MRT“ möglich, systembiologische Stoffwechselvorgänge in unterschiedlichsten Tumorgeweben experimentell zu erfassen, besser zu verstehen und zu quantifizieren. Das Ziel des Forschungsteams liegt in der Integration, Anwendung, Etablierung und Validierung von präklinischen molekularen und semi-funktionellen bildgebenden Modalitäten in der Strahlentherapie, sowie für den Einsatz in der angewandten Forschung auf dem Gebiet der Biomedizin, Strahlenbiologie und medizinischen Strahlenphysik. „Der Hauptschwerpunkt liegt dabei in der Visualisierung und Quantifizierung hochspezifischer tumorbiologischer Eigenschaften unter Verwendung von radioaktiv markierten Leitstrukturen und der Einbindung von multimodalen präklinischen morphologischen und molekularen Bildgebungssystemen wie dem mikro-CT, mikro-SPECT, mikro-CT und mikro-MRT“, erklärt Zeilinger.