Campus Wieselburg: 4.000 Schokoriegel für die Wissenschaft Wieselburg, 30. Oktober 2020 – In rekordverdächtigen vier Stunden waren die 4.000 Schokoriegel, die die beiden Sensorikerinnen Roswitha Enzelberger und Kathrin Heim vor dem Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt verteilten, weg. Die Forscherinnen hatten ihr Experiment, eine große Schokoriegelverkostung, kurzerhand nach draußen verlegt. „Die Verkostung war eigentlich im Sensorik-Labor der Fachhochschule geplant“, erzählt Enzelberger, „aufgrund der aktuellen Covid19-Situation war das aber nicht möglich.“ Deshalb hatten die beiden Forscherinnen die spontane Idee zu einem Schokoriegel-Drive-In. 400 Freiwillige kamen Als erster Gast fuhr der Wieselburger Bürgermeister Josef Leitner pünktlich um 7:30 Uhr in den Drive-In und holte sich sein Säckchen mit zehn Schokoriegeln und einer genauen Anleitung, wie diese online zu bewerten sind. Denn die Aktion hatte einen wissenschaftlichen Hintergrund: Die Süßigkeiten werden nun von den freiwilligen Testpersonen zu Hause genau unter die Lupe genommen und nach Image, Aussehen und Geschmack in einem Online-Fragebogen bewertet. Bereits am Sonntagabend war mehr als die Hälfte der 400 Fragebögen ausgefüllt. Strahlende Gesichter Die eigentliche Forschungsfrage des Tests bleibt zunächst noch das Geheimnis der beiden Sensorikerinnen - diese Information an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer weiterzugeben, könnte nämlich das Ergebnis verfälschen. Die Rückmeldungen, die die Fachhochschule zum Schoko-Drive-In bekommen hat, waren durchwegs äußerst positiv. „Eine coole, innovative Aktion. Nächstes Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, sagt Manuela, die sich nicht nur über ihre Schokoriegel, sondern auch über ein Kinder-Säckchen mit kleinen Geschenken für den Sohnemann freuen konnte. Denn Kinder unter 14 Jahren durften an der Studie leider nicht teilnehmen. Neue Projekte in Planung „Wir waren vom Erfolg unserer Aktion vollkommen überwältigt“, freut sich Lebensmittelsensorikerin Kathrin Heim, „es kamen Leute aus verschiedensten Orten, Berufen und Altersschichten. Eine solche Stichprobe zu bekommen, ist der Traum jeder Forscherin und jedes Forschers.“ Deshalb planen die beiden auch ähnliche Aktionen in der Zukunft. „Als nächstes würden wir gerne eine Verkostung mit etwas deftigeren Produkten machen“, sagt Enzelberger, „dafür werden wir auch wieder viele Testpersonen brauchen.“ Vielleicht fällt den beiden Forscherinnen ja auch für dieses Experiment ein kreativer Weg ein, um Probandinnen und Probanden zu finden.