Alles online: Der neue Alltag an der FHWN Wiener Neustadt, 9. April 2020 – Mitten im Wohnzimmer steht der Laptop, aus dem in etwa 25 Studierende in Erwartung der kommenden Vorlesung blicken. Ein Bild, das sich in den letzten Tagen und Wochen in vielen Wohnungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Fachhochschule Wiener Neustadt bot. Der Lehrbetrieb wurde innerhalb weniger Tage in den digitalen Bereich verschoben – mit großem Erfolg. „Es ist eigentlich relativ schnell gegangen, dass wir uns daran gewöhnt haben. Online-Lehre ist mittlerweile sowohl für Vortragende, als auch für Studierende normal. Die einzige Sorge, die bei mir als Lehrende dazukommt, ist die Internetverbindung. Das ist im Vergleich zur analogen Lehre im Hörsaal ein zusätzlicher Unsicherheitsfaktor“, erzählt Vanessa Nesslinger, die als Mitarbeiterin des Instituts für Recht in mehreren Studiengängen unterrichtet. Der Lehrbetrieb soll jenem im Hörsaal so ähnlich wie möglich sein, weshalb die Studierenden in vielen Lehrveranstaltungen grundsätzlich ihr Videosignal einschalten müssen. So ist sichergestellt, dass sie da sind und mitarbeiten. Die meisten seien sehr glücklich und erleichtert darüber gewesen, dass die Lehrveranstaltungen ohne Einschränkung weitergehen können und das Studium wie geplant fortgeführt werden kann. „In meiner letzten Vorlesung waren von 100 angemeldeten Studierenden alle 100 da – das zeigt schon, dass sie das Ganze sehr gut annehmen. Plattformen wie Moodle sind für die Studierenden ja nichts Neues, es geht mehr um die neue Situation, sich nicht mehr physisch gegenüber zu sitzen“, so Nesslinger. Das oberste Ziel ist stets, die Qualität hochzuhalten und gleichzeitig den Studierenden die Möglichkeit zu geben, dass sie zeitgerecht abschließen können. Auch wenn das für die Lehrenden oft zusätzlichen Aufwand bedeutet. „Manche didaktischen Konzepte können über die Fernlehre nicht so wie geplant durchgeführt werden, daher waren einige Umstellungen notwendig. Problematisch sind da natürlich auch die geplanten Laborübungen, die jetzt nicht stattfinden können. Die Fachhochschule unterstützt uns aber in jedem Bereich so gut es geht – beispielsweise bei der technischen Infrastruktur zu Hause“, berichtet die Leiterin des Instituts für Informatik, Cornelia Schneider. Gutes Feedback der Studierenden Von den Studierenden kommt Verständnis für die Situation und Lob für die unkomplizierte Fortführung des Lehrbetriebs, trotz erschwerten Bedingungen. „Der Switch auf Distance Learning ging schnell und ohne Probleme. Wir haben weiterhin unsere fixen Einheiten, Aufgaben und Abgabefristen. Es ist alles sehr gut organisiert“, erzählt Hoang Thuy Linh, Austauschstudentin von der University of Bologna. Auch Marcel Wöhrer, Student im Bachelor-Studiengang „Allgemeine Gesundheits- und Krankenpflege“ kann sein Studium normal weiterführen. „Für mich besonders wichtig ist, dass wir auch Prüfungen über Skype ablegen können. Das verhindert, dass wir wertvolle Zeit verlieren.“ Keine Tests, Aufnahme nach Online-Gespräch Doch nicht nur die Lehre, auch die Studienberatung und der Aufnahmeprozess finden mittlerweile nur noch digital statt. Ein Klick unter fhwn.ac.at/talk2us reicht, um ins persönliche Gespräch mit Studiengangsleiterinnen und Studiengangsleitern zu kommen und alle Antworten auf die Fragen, die noch offen sind, zu erhalten. Nachdem eine Bewerberin oder ein Bewerber die notwendigen Dokumente für eine Bewerbung online hochgeladen hat, entscheidet ein Skype-Gespräch über das Ergebnis der Bewerbung – weitere Tests entfallen. So werden die anderen Kriterien stattdessen stärker gewichtet, um zu einer Entscheidung zu kommen. Etwa zehn Tage danach wissen Bewerberinnen und Bewerber bereits Bescheid, ob ein Studienplatz an der Fachhochschule Wiener Neustadt für Sie zur Verfügung steht. Als weiteres Service für die kommenden Maturantinnen und Maturanten wurden die Fristen zur Bewerbung für ein Studium an der Fachhochschule verlängert. Die neuen Fristen sind hier zu finden.