FHWN-Studierende leisten freiwilligen Zivildienst Wiener Neustadt, 6. April – Marcel Wöhrer befindet sich im sechsten und letzten Semester seines Bachelorstudiums der Allgemeinen Gesundheits- und Krankenpflege. Unter normalen Umständen hätte sein letztes Praktikum im Rahmen des Studiums nach Ostern begonnen. Dieser Plan wurde allerdings durch die Corona-Krise durchkreuzt, für das Praktikum erhielt er von der betroffenen Einrichtung eine Absage. Stattdessen steht jetzt der freiwillige Zivildienst am Programm. „Durch den außerordentlichen Zivildienst kann ich in der aktuellen Situation mit meiner Ausbildung helfen – der Allgemeinheit und auch mir selbst. Ich sammle dadurch weitere praktische Erfahrung, die in diesem Beruf sehr wertvoll ist“, so der 22-Jährige. Seine Arbeitsleistung soll jener Einrichtung zu Gute kommen, in der Wöhrer bereits seinen regulären Zivildienst abgeleistet hat: dem Pflege- und Betreuungszentrum Gutenstein. „Dort war ich damals im Tagesablauf der Menschen als helfende Hand integriert. Dabei ging es großteils um Hilfestellungen im Alltag oder einfach nur darum, für die Menschen da zu sein und mit ihnen zu reden.“ Online-Lehre und Zivildienst Auf seinen „zweiten Zivildienst“, der zwei Monate dauern wird, freut er sich schon, steht doch jetzt hauptsächlich zu Hause bleiben und lernen am Programm. „Ich schreibe an meiner Bachelorarbeit und absolviere die Online-Vorlesungen. Bei uns an der Fachhochschule ging der Wechsel vom Präsenz- zum Online-Lehrbetrieb extrem schnell. Das Distance Learning ist gut organisiert, die Lehrenden stellen die Vorlesungen online und wir können sie danach herunterladen.“ Auch Prüfungen können online abgelegt werden. „Die Prüfer stellen die Aufgaben zusammen, diese werden hochgeladen und die Studierenden bekommen nacheinander die Fragen angezeigt. Für die gesamte Prüfung ist dann ein bestimmter Zeitrahmen vorgegeben, und nur innerhalb dieses Rahmens kann man die Prüfung ablegen“, erzählt Wöhrer von seinem neuen Studienalltag. Keine Verzögerungen im Studium Der außerordentliche Zivildienst bringt ihn und drei weitere FHWN-Studierende, die sich dafür gemeldet haben, auch in seinem Studium weiter – durch die Tatsache, dass Wöhrer unter Anleitung einer diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegeperson arbeiten wird, können die beiden Monate als Berufspraktikum gewertet werden. Die schnelle Umstellung auf Distance Learning und die neu geschaffene Möglichkeit des "etwas anderen" Praktikums sorgen dafür, dass Marcel keine Verzögerungen in seinem Studium zu erwarten hat. „In meiner aktuellen Situation sind dadurch wirklich alle Voraussetzungen geschaffen worden, damit ich aus der Situation für mich und die Allgemeinheit das Beste daraus machen kann und in meinem Studium keine Zeit verliere.“ Und wie vertreibt man sich die Zeit, bis es dann wirklich losgeht mit dem Zivildienst? „Neben den FH-Kursen und meiner Bachelorarbeit geht es mir wie allen anderen – ich bleibe zu Hause. Ich versuche, viel Sport zu machen und Bücher zu lesen, die schon lange auf meiner Liste stehen.“