FH Wiener Neustadt auf der Spur des Bitcoin-Puzzles Wiener Neustadt, 24. April 2018 – Von fantastischen Kursentwicklungen über unbeschreibliche Gewinnchancen bis hin zum Platzen von Spekulationsblasen am Kryptomarkt oder Hackerangriffen, durch die das gesamte Vermögen in einer Kryptowährung verloren geht – das sogenannte Bitcoin-Puzzle ist sehr weitreichend und nur wenig transparent. Manche Staaten, wie Südkorea, wollen Kryptowährungen verbieten, andere wiederum planen die Einführung einer eigenen staatlichen Kryptowährung, so z. B. Venezuela.    Am 19. April organisierte der Fachbereich Finance & Applied Economics dazu eine Open Lecture an der FH Wiener Neustadt. Im Rahmen dieser sprach Dr. DI Mag. Bernhard Kronfellner, der nach Tätigkeiten bei JP Morgan und PricewaterhouseCoopers seit mehr als zehn Jahren im Wiener Büro von The Boston Consulting Group als Experte für Marktrisiko tätig ist, über die Rätsel, aber auch Lösungen rund um das Bitcoin-Puzzle.    „Es hat mich sehr gefreut, dass die Open Lecture so gut besucht war. Rund 80 Personen - darunter nicht nur Studierende, sondern auch zahlreiche weitere interessierte Gäste - nahmen daran teil und informierten sich über dieses hochkomplexe Thema. Im Anschluss fand ein interessanter Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Dr. DI Mag. Bernhard Kronfellner statt, der nützliche Tipps für den Umgang mit Kryptowährungen gab – das Bitcoin-Puzzle wurde so für viele greifbarer“, so Dr. Kinga Niemczak CertT, Fachbereichsleitung Finance & Applied Economics an der FH Wiener Neustadt.   Bitcoin und andere Kryptowährungen nahmen ihren Ursprung in einem 2008 erschienenen Artikel, in dem die Möglichkeit eines elektronischen Zahlungssystems ohne Hilfe von Banken dargestellt wurde. Mysteriös daran ist, dass der Artikel unter einem Pseudonym – Satoshi Nakamoto – veröffentlicht wurde und bis heute unklar ist, wer dafür verantwortlich ist. Dieses neuartige Zahlungssystem vereint viele Vorteile, so z. B. Transparenz, Dezentralisierung, Anonymität, Kostenreduktion, Schnelligkeit und ständige Verfügbarkeit. Derzeit gibt es weltweit rund 1.600 Kryptowährungen – Bitcoin ist die bekannteste und auch jene mit der größten Marktkapitalisierung. Weitere Kryptowährungen sind Ethereum, Ripple, Bitcoin Cash oder Litecoin.   Dr. DI Mag. Bernhard Kronfellner vergleicht die Entwicklung von Kryptowährungen mit der dot.com-Blase um die Jahrtausendwende. Auch damals war ein zunächst langsames Wachstum erkennbar, bis zunehmend ein Hype einsetzte, der mit einem Crash endete. Ähnliches ist derzeit bei den Kryptowährungen zu beobachten. So wie mit dem Platzen der dot.com-Blase nicht die gesamte IT-Branche zerstört wurde, ist auch bei Bitcoin und Co. höchstens ein Reinigungsprozess zu erwarten – die Idee und die Technologie dahinter bleiben aber weiterhin bestehen. Wie auch bei anderen Tauschmitteln – Kronfellner zieht Gold als Vergleich heran – ist auch bei Kryptowährungen das Vertrauen der entscheidende Faktor für das Funktionieren im Wirtschaftsprozess, entscheidende Grundlage dafür ist die Technologie dahinter: die Blockchain.    Im Anschluss lud der Fachbereich Finance & Applied Economics zu einem informativen Austausch mit Buffet– diese Gelegenheit für vertiefende Gespräche nutzten zahlreiche BesucherInnen und diskutierten über ihre persönlichen Erfahrungen mit Kryptowährungen.