Trend-Talk an der FHWN: Im Spannungsfeld zwischen Management & Leadership Wiener Neustadt, 25. September 2017 – Der letzte Trend-Talk an der FH Wiener Neustadt ermöglichte spannende Einblicke in den Arbeitsalltag unterschiedlicher Führungskräfte sowie einen ersten Vorgeschmack auf die vielfältigen Karriere- und Zukunftsperspektiven der anwesenden Studierenden. Dr. Markus Reisner, Oberstleutnant des Generalstabsdienstes der Landesverteidigungsakademie Wien und zugleich Leiter des Exzellenzprogramms an der FH Wiener Neustadt, führte durch die spannende Diskussion.   Dr. Monika Poeckh-Racek, Vorstandsvorsitzende ADMIRAL, verwies zunächst auf die Bedeutung von Sozialkompetenz – auch in einem großen Unternehmen. Diese zeige sich im täglichen Miteinander, durch gegenseitige Wertschätzung sowie einem authentischen Führungsverhalten. „Ein Unternehmen braucht Manager, die das daily business effizient gestalten, Visionäre, die den Weg in die Zukunft weisen und FachexpertInnen, welche die inhaltlichen Fragen optimal zu meistern wissen“, so Dr. Monika Poeckh-Racek, Vorstandsvorsitzende ADMIRAL.   Univ. Doz. Dr. Ralph Sichler, Leiter des an der FH Wiener Neustadt neu gegründeten Instituts für Management und Leadership Development, repräsentierte die wissenschaftliche Sichtweise. Seiner Meinung nach müsse man sich bei Führung heute vom Gedanken der Alleingestaltung verabschieden. „Heute wird zwar viel über Digital Leadership gesprochen, was ohne Zweifel auch den Alltag einer jeden Führungskraft prägt, hat Leadership weiterhin stark mit Interaktion, persönlicher Begegnung und Face-to-Face-Kontakt zu tun. Ein Bild über einen Menschen entsteht nicht über Daten, sondern über das direkte Gespräch“, so Univ. Doz. Dr. Ralph Sichler, Fachbereichsleiter Management-, Organisations- & Personalberatung an der FH Wiener Neustadt.   Ing. Gerhard Pellegrini, Geschäftsführer und Gründer von Radio SOL (Sozial, Ökologisch, Lokal), verwies wiederum auf die enorme Bedeutung des learning by doing und die transparente Kommunikation in einem Großraumbüro. „Gute Führung erkennt herausragende Qualitäten einzelner MitarbeiterInnen und setzt diese in entsprechenden Aufgabenfeldern zielführend ein. So können Potentiale voll ausgeschöpft werden, was Führung in gewisser Weise überflüssig macht“, so Ing. Gerhard Pellegrini, Geschäftsführer Radio SOL.   Mag. Markus Biffl, Magistratsdirektor der Stadt Wiener Neustadt, von Dr. Reisner als Repräsentant eines eher schwerfälligen (Verwaltungs-)Systems vorgestellt, das vor der Herausforderung stehe, auch unter gesetzlichen Restriktionen innovativ zu sein, sieht Leadership wie folgt: „Führung hat eine Vorbildfunktion zu übernehmen und dabei ist ein Rundumblick zu entwickeln, d. h. Stärken und Schwächen der MitarbeiterInnen, aber auch der Organisation erkennen. Angestellte sind dort abzuholen, wo sie stehen. Dazu gehört soziale Kompetenz und viel Aufmerksamkeit.“ Abschließend merkte er an, dass es ein Zeichen guter Führung sei, den Mut zu haben, Entscheidungen zu treffen und zwar nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Bauch.   Martin Pauer, Chief Marketing Officer von JobRocker, repräsentierte schließlich die StartUp-Szene. In dieser seien Innovationen durch eine entsprechende Führungs- und Organisationskultur per Definition wichtig. „Führungserfolg lässt sich an drei Bereichen festmachen – Managen, d. h. etwa Projekte kennzahlengetrieben zu steuern – Führen, d. h. Vorgaben in Form von langfristigen Zielen und Visionen zu entwickeln – Coachen, d. h. MitarbeiterInnen im One-to-One-Kontakt persönlich voranzubringen“, so Martin Pauer, Chief Marketing Officer von JobRocker. Entscheidend sei dabei, sich in den beiden ersten Bereichen freizuspielen, damit genügend Zeit für den besonders wichtigen dritten Aspekt der MitarbeiterInnenförderung bleibe. Am Ende der Podiumsdiskussion kristallisierte sich ein gemeinsamer Nenner heraus. Führungskräfte können immer nur so gut sein wie ihre MitarbeiterInnen. Daher ist es wichtig, ein Umfeld zu schaffen, in dem diese die richtigen Strukturen, Mittel und eine entsprechende Kultur vorfinden, um ihre Potenziale voll entfalten zu können.