FHWN-Satellit PEGASUS erfolgreich gestartet Wiener Neustadt, 23. Juni 2017 – „PEGASUS hat festen Boden verlassen und befindet sich nun einen weiteren Schritt näher am Ziel unserer Mission, der Erforschung der Thermosphäre. Es war ein überwältigendes Gefühl, den Raketenstart von unserer Bodenstation in der FH Wiener Neustadt live mitzuverfolgen. Das Aerospace-Team, bestehend aus Studierenden und MitarbeiterInnen, ließ sich dieses Ereignis trotz der frühen Uhrzeit natürlich nicht nehmen“, so Dr. Carsten Scharlemann, PEGASUS-Projektleiter und Studiengangsleiter Aerospace Engineering an der FH Wiener Neustadt.   „Es freut mich sehr, dass die letzten Jahre intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit unseres Studiengangs Aerospace Engineering Früchte tragen. Studierende wie auch MitarbeiterInnen des Master-Programms haben unermüdlich daran gearbeitet und wesentlich dazu beigetragen, dass nun ein hochmoderner Satellit die Erde umkreist und dabei in nur wenig bekannten Sphären für den wissenschaftlichen Fortschritt im Einsatz ist“, so Mag. Josef Wiesler, Geschäftsführer der FH Wiener Neustadt.   PEGASUS tritt seine Reise nicht alleine an, denn die Hauptnutzlast der Rakete macht der tonnenschwere indische Satellit „CartoSat 2E“ aus. Außerdem sind noch weitere Nanosatelliten aus dem europäischen QB50-Projekt mit in den Orbit geschossen worden, um in weiterer Folge im Formationsflug Daten aus der Thermosphäre zu empfangen und an die Erde zu senden. PEGASUS ist somit Teil eines 36 Nanosatelliten umfassenden Netzwerks, das von Hochschulen und Forschungsinstituten gemeinsam mit Studierenden entwickelt wurde.   Der Satellit der FH Wiener Neustadt mag nur so groß wie eine Schuhschachtel sein, dennoch setzt sich PEGASUS aus modernster Technik zusammen, die fast zur Gänze von Studierenden und MitarbeiterInnen des Master-Studiengangs Aerospace Engineering in Zusammenarbeit mit der FOTEC, dem Forschungsunternehmen der FH Wiener Neustadt, und den beiden Partnern, dem TU Wien Space Team und der Space Tech Group, entwickelt wurde. An Bord von PEGASUS befindet sich außerdem ein neuartiger gepulster Plasmaantrieb, der nun erstmals im Weltraum getestet wird.   Nach dem Raketenlaunch dauerte es ca. 60 Minuten bis PEGASUS die Orbithöhe von ca. 500 Kilometern erreicht hatte, ausgeworfen wurde und sich die Antennen entfaltet haben. Das erste Signal ging drei Stunden nach dem Start in der Bodenstation der Space Tech Group in Langenlebarn ein und dann auch in jener der FH Wiener Neustadt, welche vom Studiengang Aerospace Engineering entwickelt wurde. Bei diesem ersten Kontakt handelte es sich um Infos rund um den Zustand des Nanosatelliten – Wo befindet er sich? Welche Temperatur hat er? Wie dreht er sich?   In den ersten ein bis zwei Monaten werden die Systeme von PEGASUS nach und nach in Betrieb genommen und im Orbit kalibriert wie auch getestet. Anhand der Bordcomputer und Sensoren kann auf Veränderungen rasch reagiert und etwaige Fehler behoben werden. Nach einer ca. zweimonatigen Testphase werden schließlich die ersten Messungen in der nur wenig erforschten Thermosphäre durchgeführt. Dieser Teil der Erdatmosphäre beeinflusst das Wetter maßgeblich und soll Erkenntnisse über die Erderwärmung wie auch längerfristige Wetterprognosen liefern – ein wahrer Meilenstein für die österreichische Ausbildung und Wissenschaft.