Österreichs erste Agrartechnologinnen und Agrartechnologen stehen bereit Wiener Neustadt, 5. Juli 2021 – 25 junge Menschen wagten vor fast drei Jahren den Sprung und durften sich als erste Kohorte überhaupt Studierende des Studiengangs „Agrartechnologie und Digital Farming“ nennen. Inhaltlich wurden dabei erstmals im Rahmen eines eigenen Studiengangs die Bereiche Informationstechnologie und Mechatronik mit den Disziplinen Landwirtschaft und Landtechnik verknüpft. Dieser Mix ist bis heute einmalig im deutschsprachigen Raum. Neben der inhaltlichen Ausrichtung rund um die Digitalisierung in der Landwirtschaft ist der Studienort, das Schloss Weinzierl, einmalig. „2018 haben wir das Bachelor-Studium Agrartechnologie & Digital Farming nach Niederösterreich geholt, jetzt gibt es die erste Sponsion im Francisco Josephinum. Das Studium zeigt eindrucksvoll, wie modern und fortschrittlich die heimische Landwirtschaft ist. Ein historischer Impuls für das Agrarland Niederösterreich und ganz besonderer Moment im Leben der jungen Menschen!“, freute sich auch LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf, der als Ehrengast an der Sponsion teilnahm und den Absolventen und der Absolventin herzlich gratuliert. „Unsere Studierenden haben Pioniergeist bewiesen und sich auf ein komplett neuartiges Ausbildungsangebot im Hochschulbereich eingelassen. Es ist großartig zu beobachten, wie sich unsere Absolventin und Absolventen in den zurückliegenden Semestern sowohl fachlich, als auch persönlich weiterentwickelt haben!“, freut sich Studiengangsleiter Jürgen Karner. Eine einzigartige Ausbildung: Technik trifft Landwirtschaft Die Studierenden wurden zuletzt auch fachlich in die Projekte der Innovation Farm eingebunden. An dieser werden neue Technologien und Entwicklungen getestet und entwickelt. Damit ergibt sich eine einmalige Verzahnung von theoretischer Fachausbildung und den aktuellsten Entwicklungen der Agtech-Branche. Die meisten Absolventen haben ihre Bachelorarbeiten im Rahmen eines Praktikums bei einer Firma geschrieben. „Es ist großartig Absolvent im Premierenjahrgang dieses einzigartigen Studiengangs zu sein. Damit bin ich für meinen künftigen Beruf bestens vorbereitet, in dem ich Modelle auf Basis von Satelliten- und Wetterdaten entwickle, um das Wachstum und den Ertrag von Wiesen und Feldfutter vorhersagen“, meint der Spondierende Elias Eder. Das Spektrum der Themen in den Abschlussarbeiten gestaltete sich äußerst vielfältig - es reicht von der Vorhersage von Grünlanderträgen auf Basis von Satelliten- und Wetterdaten, über die Entwicklung von Feldrobotern, die Untersuchung von Systemen zur Rehkitzerkennung und die Untersuchung von Potentialen alternativer Antriebe an Traktoren bis hin zur Anwendung von Methoden der künstlichen Intelligenz, um z.B. mittels Drohnenaufnahmen Disteln in einem Maisfeld automatisch zu detektieren oder Zuckerrüben von Beikräutern unterscheiden zu können. „Die Kooperation der FHWN am Campus Francisco Josephinum schafft perfekte Studienbedingungen für forschungsgeleitete Lehre an der Innovation Farm. Die High Tech Infrastruktur der Innovation Farm, die persönliche Betreuung und die engen Kontakte zu den führenden Agrotech-Firmen bringen eine neue Generation an Vordenkerinnen und Praktikern in der Landwirtschaft hervor“, meint Armin Mahr, CEO der FH Wiener Neustadt. Vorverträge beweisen hohe Nachfrage Die Nachfrage nach Fachleuten, die sowohl in der Landwirtschaft, als auch in der Technik fachkundig sind, ist extrem hoch und steigt von Jahr zu Jahr an. Das zeigen auch die Vorverträge, die einige der Absolventen bereits ein halbes Jahr vor dem Studienabschluss unterschrieben hatten. Viele Unternehmen, in denen die Studierenden im letzten Semester ihr Praktikum absolvierten, ließen sich die Chance nicht entgehen und fixierten darauf aufbauend ein dauerhaftes Arbeitsverhältnis. In der Agrar-Branche werden Expertinnen und Experten gesucht, die landwirtschaftlichen Prozesse und Technologien verstehen und anwenden können. Der Studiengang findet in Wieselburg hierfür die ideale Umgebung vor, um eine bestmögliche Verzahnung von Ausbildung, angewandter Forschung und Praxis sicherzustellen. Der Campus Francisco Josephinum in Wieselburg vereint damit Innovation, Digitalisierung und Landwirtschaft in einer für Österreich einzigartigen Art und Weise.